Martin Rütter ist ein großer Comedy-Fan. Doch bei Luke Mockridges Witzen über die Paralympics-Teilnehmer, versteht der Hundeprofi keinen Spaß.
Nachdem sich Comedian Luke Mockridge über die Paralympics-Teilnehmer lustig gemacht hat, nimmt Sat.1 die neue Show mit dem Komiker aus dem Programm. Nun äußert sich auch Entertainer und Hundeprofi Martin Rütter.
Martin Rütter: "Beschämend und beklemmend"
„Humor ist etwas wirklich Befreiendes und Schönes. Was wir hier erleben, ist jedoch Diffamierung und das Sich-lustig-Machen über Menschen, die es ohnehin schon sehr, sehr schwer haben“, betont der Hundeprofi auf Instagram. „Ich finde es wirklich beschämend und beklemmend, dass so etwas überhaupt noch passiert“, lautet sein Urteil über den umstrittenen Komiker.
Doch nicht nur mit Luke Mockridge rechnet Rütter ab, auch seine Kollegen seien für die unangemessenen Witze verantwortlich. „Ich fände es groß, wenn ihr reflektiert, Menschen trefft, die ihr hier vorführt, und danach noch einmal etwas dazu sagt“, fordert Rütter auch von den beiden anderen Podcast-Machern Shayan Garcia und Nizar Akremi.
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Sat.1 nimmt Luke Mockridges Show aus Programm
Zuvor hatte Sat.1 auf den Vorfall reagiert. „Die Aussagen zu behinderten Menschen und Para-Sportlern, über die sich viele Menschen zu Recht empören, passen nicht zu unseren Werten“, teilte Sat.1-Sprecher Christoph Körfer mit.
In dem Podcast „Die Deutschen“ hatte der Comedian gesagt: „Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken – und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen.“ Zuvor hatte der 35-Jährige krude Theorien über die Entstehung der Paralympics preisgegeben: „Abgefahren: Der Erste, der ein anderes Land angerufen hat und gesagt hat: 'Ey, du kennst doch die Olympischen Spiele. Ich habe eine ähnliche Idee. Ihr habt doch auch Behinderte in eurem Land. Sollen wir mal schauen, wer Schnellere hat?'“
Mockridge entschuldigt sich für Aussagen
Mockridge entschuldigte sich inzwischen für seine Aussagen: „Aus meiner eigenen Erfahrung bei der Arbeit mit behinderten Menschen habe ich immer einen scharfen, schwarzen Humor erlebt, den ich gefeiert habe. Dass es mir nicht gelungen ist, das richtig zu vermitteln, und dass ich Menschen verletzt habe, tut mir wirklich leid.“ Sowohl Sat.1 als auch Martin Rütter wünschen sich jedoch, dass seinen Worten auch Taten folgen.