Schauspielerin Ingrid Steeger verstarb am Freitag im Krankenhaus.
Eine traurige Nachricht erreichte uns kurz vor Weihnachten. Schauspielerin Ingrid Steeger, die in den Siebziger Jahren mit der Comedyshow „Klimbim“ bundesweit zum Star wurde, ist im Alter von 76 Jahren im Krankenhaus im hessischen Bad Hersfeld verstorben.
Am Dienstag war Steeger mit einem Darmverschluss in die Klinik eingeliefert worden. Bereits 2020 erlitt sie einen Herzstillstand, konnte aber wiederbelebt werden. Zuletzt wog Ingrid Steeger nur noch 35 Kilo.
Ingrid Steeger wird den Deutschen vor allem als quirlige Ulknudel in Erinnerung bleiben. Mit ihrem Sprich „Dann mach‘ ich mir ‘nen Schlitz ins Kleid und find es wunderbar“ wurde sie in der Sendung Kult-Show Klimbim, die von 1973 bis 1979 im Fernsehen lief, berühmt. Und Deutschland lachte mit ihr. Dabei war ihr Leben oft alles andere als komisch.
Dass Steeger, die mit bürgerlichem Namen Stengert hieß, ihren Job in einem Berliner Architekturbüro an den Nagel hängte, um in Rolf Edens Clubs als Gogo-Girl aufzutreten, erklärte sie in einem Interview mit „Bild“ einst mit der finanziellen Notwendigkeit. Sie habe Geld verdienen müssen.
Das sollte ihr immer besser gelingen. Ender der Sechziger Jahre war Steeger als Fotomodell gefragt, schnell klopfte das Herrenmagazin „Playboy“ an ihre Tür. Über diesen Weg gelang ihr der Einstieg in die Unterhaltungsbranche. Steeger wurde zum beliebten Gast in Fernsehshows und zum Werbestar.
In ihrer Biografie „Und find es wunderbar: Mein Leben“ enthüllte die Schauspielerin im Jahr 2013, als Kind von ihrem Großvater missbraucht, und von ihren Eltern bewusstlos geschlagen worden zu sein. Im Laufe ihres Lebens sei sie mehrmals vergewaltigt worden.
Halt und Liebe fand sie auch später nicht. Unter anderem war sie nach einer kurzen Ehe mit dem war Kameramann Lothar Elias Stickelbrucks (79) mit „Klimbim“-Regisseur Michael Pfleghar (†58) liiert. „Was auf dem Bildschirm zu sehen war, hat er aus mir heraus geprügelt. Ich war sein Eigentum und erst frei, als er sich erschossen hat“, heißt es in ihrer Biografie.
1991 nahm sich Pfleghar in der Badewanne das Leben. Angeblich waren Drogen im Spiel. Mit Star-Regisseur Dieter Wedel (†82), der ihr im Fernsehvierteil „Der große Bellheim“ 1992 zu ihrer ersten ernsthaften Rolle verhalf, war sie vier Jahre zusammen. „Der war immer gut zu mir“, äußerte sie sich später.
Anfang der 2000er Jahre litt Steeger an Depressionen und lebte von Hartz IV. Dass „Klimbim“ 2005 als Theaterstück ein Comeback feierte, gab ihr kurz Aufwind. Allerdings fiel sie nach dem Aus des Tourneetheaters wieder tief. Steeger hatte Steuerschulden und verlor ihre Wohnung.
Zuletzt war die Schauspielerin im Jahr 2019 in einer kleinen Rolle auf den Bad Hersfelder Festspielen zu sehen. Nach ihrem Herzstillstand 2020 zog sie erst zu einem Freund, dann ins Pflegeheim.
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