Auch die "Goodbye Deutschland"-Auswanderer Didi und Kasi sind von der Flutkatastrophe in Deutschland betroffen.
Über hundert Tote, mehr als 1000 Vermisste und tausende Existenzen vor dem Nichts - die Flutkatastrophe im Westen und Süden erschüttert ganz Deutschland. Zahlreiche Feuerwehren sind im Einsatz, Freiwillige finden sich zusammen, um Nahrungsmittel, Anziehsachen und Gegenstände des täglichen Bedarfs unter den Betroffenen zu verteilen.
Didi & Kasi: Auch Auswandererpaar von Flut betroffen
Auch das "Goodbye Deutschland"-Paar Dirk Mertens und Thorsten Grunwald, kurz Didi und Kasi, zählen zu jenen, die ihr Zuhause durch das Unwetter und die anschließende Flut verloren haben. 1,70 Meter stand das Wasser in ihrer Wohnung in Köln; fast alles, was sie besaßen, ist zerstört. "Jetzt haben wir nix mehr", schreiben die beiden auf Facebook. "Nur noch die Sachen am Körper."
Auf der Plattform teilen sie Fotos ihrer zertrümmerten und schlammbedeckten Inneneinrichtung. "Wir sind am Ende der Nerven und Kräfte, es ist immer noch Ausnahmezustand", so Didi und Kasi, denen immerhin noch ihr Wohnzimmer geblieben ist, da das im ersten Stock lag. Die beiden hatten sich gerade auf den Umzug in eine neue Wohnung vorbereitet, als das Hochwasser sie traf.
Für Didi und Kasi ist es nicht das erste Mal, dass sie vor dem Nichts stehen. 2017 wanderte das Paar nach Thailand aus, wollte dort mit dem 100.000 Euro Erspartem eine Pension aufmachen. Um ein Geschäft in Thailand zu eröffnen, müssen 51 Prozent des Unternehmens einem Einheimischen gehören und so übertrugen die beiden den Großteil der Pension auf eine befreundete Familie.
Ein Fehler, wie sich herausstellen sollte: Denn als die Einnahmen ausblieben, luchste die Familie Didi und Kasi die Unterkunft ab - und die zwei waren gezwungen, nach Deutschland zurückzukehren. Zunächst obdach- und arbeitslos gelang es ihnen, sich langsam wieder eine Existenz aufzubauen. Zuletzt arbeiteten sie beide in einem Baumarkt.
Auch dieses Mal versuchen sie, sich nicht unterkriegen zu lassen und konzentrieren sich jetzt erst einmal auf die Aufräumarbeiten. Das Wasser ist glücklicherweise inzwischen zurückgegangen.