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Gaming

„Frostpunk 2“ angespielt: Dieses Spiel hat mir richtig Angst eingejagt!

Bei einem Anspielevent in Warschau konnte ich die Story-Kampagne von "Frostpunk 2" erstmals ausführlich anspielen und war komplett überwältigt.

Frostpunk 2 Key Art
"Frostpunk 2" erscheint am 25. Juli für PC und zu einem späteren Zeitpunkt für Konsolen. Wir konnten den Story-Modus des Spiels erstmals anspielen! Foto: 11 bit studios
Inhalt
  1. Frostpunk 2 lässt euch Entscheidungen treffen, die brutale Konsequenzen haben
  2. Das Spiel wird im Verlauf immer komplexer, aber nie überwältigend
  3. "Frostpunk 2" ist ein grafisches und atmosphärisches Highlight

Es gibt einfach Dinge im Leben, die auf dem Papier vermutlich voll meinen Geschmack treffen, mich in Wahrheit aber unfassbar überfordern. Ich liebe Fußball, doch ein richtig guter Freizeit-Kicker werde ich vermutlich nie werden. Was das Ganze mit „Frostpunk 2“ zu tun hat? Nun beim Preview-Event der 11 bit studios zum sehnlichst erwarteten Strategiespiel schlugen bei mir zwei Herzen in der Gamer-Brust: Einerseits holt mich das Setting des Spiels, die schwierigen moralischen Entscheidungen, die grandiose Präsentation und die brutal-dystopische Atmosphäre voll ab. Andererseits ist mein großes Dilemma: Ich bin ein richtiger Strategie-Noob! Ich kann stundenlang Arena-Shooter wie „Quake Champions“ zocken und bin nicht annähernd so gestresst wie bei einer Session eines x-beliebigen Strategiespiels. Vor allem das Mikro-Management treibt mir dabei regelmäßig die Schweißperlen auf die Stirn und lässt mich letztendlich auch irgendwann frustriert die Maus ins Eck schießen.

Dementsprechend war ich vor dem Preview-Event von „Frostpunk 2“ auch richtig nervös. Und es wurde nicht einfacher, als Presse-Kolleg:innen, die das Game bereits einen Tag vor mir anspielen durften, von massenhaften Fails im „Tutorial“-Modus (!) des Spiels berichteten. Der sollte eigentlich maximal 20–30 Minuten dauern und euch mit den wichtigsten Tools und der Steuerung des Spiels bekannt machen. Am Tag des Events scherzten die Entwickler:innen noch darüber, dass ein Kollege über 90 Minuten am Tutorial verzweifelte und von einer helfenden Hand eines „Frostpunk 2“-Entwicklers schließlich befreit wurde. Mich fröstelte es also weniger vor dem klirrend-eisigen Setting des Spiels als vor der Tatsache, dass ich vermutlich komplett scheitern würde. Doch als es dann losging, kam alles anders als gedacht: „Frostpunk 2“ nahm mich komplett in Beschlag und sorgte für eine der besten Spielerfahrungen der vergangenen Monate.

Das zweite großartige Spiel, das 11 bit studios noch 2024 veröffentlichen wird, ist "The Alters". Hier geht es zur Preview:

 

Frostpunk 2 lässt euch Entscheidungen treffen, die brutale Konsequenzen haben

Frostpunkt Öl-Gräber
Lebenswichtiges Öl oder doch Respekt vor den Toten? "Frostpunk 2" stellt euch regelmäßig vor die Wahl! Foto: 11 bit studios

Trotz des bekanntermaßen erbarmungslosen Schwierigkeitsgrades haben die Verantwortlichen von „Frostpunk 2“ drei Schwierigkeitsgerade eingebaut, die auch Strategie-Einsteiger:innen wie mich gut abholen. Fairerweise habe ich den einfachen Modus gewählt und eine Spielerfahrung bekommen, die sicherlich herausfordernd war, aber nicht annähernd den Stress und das strategische Geschick erforderte, wie der Hard-Modus bei meinem Anspiel-Nachbarn. Das besagte Tutorial hätte ich auch tatsächlich fast nicht geschafft, wenn ich nicht eine zwei dieser brutalen Entscheidungen getroffen hätte, für die „Frostpunk“ so gefeiert wurde: Weil die Nahrungsmittelversorgung meiner Stadt bis zum großen "Whiteout" niemals für alle Bürger:innen gereicht hätte, haben sich die „Alten“ in meiner Gemeinde entschlossen in das ewige Eis zu ziehen und zu sterben, um den Rest meiner Siedlung zu retten. Akzeptiere ich ihr Opfer? Natürlich! Tatsächlich reduzierten sich die benötigten Nahrungsmittelrationen um mehr als ein Drittel. Durch die gewaltsame Besetzung einer Nahrungsquelle konnte ich zudem die letzten Bestände sichern, die meine Bevölkerung sicher durch den Winter gebracht hat. Doch zu welchem Preis?

Diese Frage sollte mich auch im Story-Modus beschäftigen, der handlungstechnisch knapp dreißig Jahre nach den Ereignissen von „Frostpunk“ ansetzt. Die Eiszeit ist für die Menschheit noch lange nicht überstanden. Anstatt sich um einen wärmenden Generator zu kuscheln, hat die Menschheit einen Weg gefunden fortzubestehen und sich nun tatsächlich auch in eine größere Stadt verschanzt, die ihr nun weiterentwickeln und expandieren müsst. Zunächst geht es im Story-Modus natürlich darum, der Zivilisation neue Behausungen zu spendieren, die Nahrungsmittelversorgung sicherzustellen und dank Kohle die Energieversorgung eurer Metropole auch nachhaltig zu gewährleisten. Hier zeigen sich schon große Unterschiede zum 1. Teil von „Frostpunk“: „Frostpunk 2“ lässt euch in deutlich größeren Rahmen handeln. Ihr errichtet hier ganze Industrie-, Nahrungsmittel- oder Wohnungsdistrikte. Die Zeit wird nicht mehr in Tagen „abgerechnet“, sondern in Wochen und Monaten.

Frostpunk 2
Im Parlament seid ihr auf Unterstützung der unterschiedlichen Untergruppen angewiesen! Foto: 11 bit studios

Tatsächlich treffen wir gesellschaftliche Entscheidungen nicht mehr im Alleingang: In „Frostpunk 2“ müssen wir sehr unterschiedliche Bevölkerungsgruppen zufriedenstellen. Während die Technokraten konsequent nach Weiterentwicklung und Modernisierung schreien, sind andere Gruppen für eine Rückbesinnung auf traditionelle Werte, doch helfen euch gleichzeitig auch massiv bei der Expansion. Das Parlament, in dem ihr wichtige Gesetze beschließen müsst, ist ein zentrales Feature von „Frostpunk 2“ und wird teilweise durch euch bzw. teilweise auch durch Entwicklungen innerhalb der Metropole angestoßen. Bspw. waren bei uns Kinder-Schlägerbanden auf den Straßen unterwegs und sorgten für Angst und Schrecken. Durch die beschlossene Schulpflicht konnte das Problem eingedämmt werden, gleichzeitig musste ich auf arbeitende Eltern verzichten, die auf ihre frechen Bengel am Nachmittag aufpassen mussten.

 

Das Spiel wird im Verlauf immer komplexer, aber nie überwältigend

Und tatsächlich schafften die Entwickler:innen für mich den Spagat: Die Kampagne ist sehr gut auf einzelne Missionsziele abgestimmt, die im Grunde nach und nach auch die Komplexität des Spiels anziehen lassen. Denn die initiale Erschließung von Industrie & Co. ist nur ein kleiner Aspekt beim Aufbau eurer Metropole: Weil Ressourcen eben endlich sind, müsst ihr schnell weitere Technologien vorantreiben, die wiederum Konsequenzen für euch haben. So konnten wir bspw. zwar den Output der Kohlevorkommen deutlich erhöhen, doch zum Preis, dass alle umliegenden Gebiete mit deutlich mehr Smog und damit auch gesundheitlichen Risiken zu kämpfen hatten. Als ich schließlich unterirdische Sprengungen für meine Kohlevorkommen erlaubt hatte, musste ich schnell mit den Konsequenzen leben: Ein tragischer Minenvorfall kostete nicht nur vielen Menschen das Leben, sondern senkte auch die Moral der arbeitenden Bevölkerung.

Die ist vor allem dann zufrieden, wenn Nahrung, Behausung, Technologien und Fortschritt zu ihrem Leben beitragen und geben euch immer wieder in kleinen „Geschichten“ einen Einblick in ihr Inneres. Tatsächlich ist „Frostpunk 2“ bereits nach wenigen Stunden sehr komplex, doch nur selten überfordernd, weil man es sehr gut schafft sich anhand der Missionsziele entlangzuziehen. Dabei ist es immer empfehlenswert das Spiel zu pausieren, um sich wichtige Tutorials oder neue Möglichkeiten in Ruhe durchzulesen bzw. einzuverleiben. Probleme hatte ich überwiegend nur deshalb, weil ich zu viele Projekte gleichzeitig betreiben wollte, aber nicht genug Arbeitskräfte in der Bevölkerung zur Verfügung hatte.

Tatsächlich wurde zum Ende meiner Session klar, dass ihr das eigentliche Gebiet relativ schnell erweitern müsst: Zu schnell brauchen sich Rohstoff-Vorkommen auf. Und nicht nur die Suche nach anderen Treibstoff-Technologien macht eine Expansion notwendig, sondern natürlich auch die Erschließung von neuen Stämmen, die die innenpolitischen Differenzen noch komplexer machen. „Frostpunk 2“ hat mich dabei zu keiner Zeit überfordert, sondern noch neugieriger gemacht, wie herausfordernd die Städtebausimulation in der Kampagne noch werden wird. Zumindest im einfachen Schwierigkeitsgrad halten sich die „äußerlichen“ Herausforderungen bisher sehr in Grenzen – fiese Schneestürme oder anderen Revolten musste ich bisher nicht bewältigen.

Der Gameplay-Trailer zu "Frostpunk 2":

 
 

"Frostpunk 2" ist ein grafisches und atmosphärisches Highlight

Frostpunk 2
Grafisch und atmosphärisch ist das Spiel ein echtes Highlight! Foto: 11 bit studios

Was mich an „Frostpunk 2“ neben dem großartigen Aufbau und den cleveren Gameplay-Mechaniken am meisten fasziniert hat, ist die unfassbar intensive Atmosphäre. Bedrohlich hängt erneut der großartige orchestrale Soundtrack von „The Witcher 3“-Komponist Piotr Musiał über dem Geschehen, während die Atmosphäre von der fantastischen Soundkulisse, der großartigen Präsentation, dem Setting sowie den wirklich gelungenen UI-Elementen getragen wird. Hier ist wirklich alles aus einem Guss, auch wenn man fairerweise gestehen muss, dass meine Anspiel-Session mit einem fiesen Hard-Crash geendet ist und ich mich in diesem Moment auch so gefühlt habe, als hätte mich jemand aus einem zweistündigen Eis-Fiebertraum geweckt.

Umso mehr freue ich mich nun auf den Release von „Frostpunk 2“ am 25. Juli 2024: Für Strategen dürfte die Fortsetzung wirklich genau das bereithalten, was man sich von diesem Genre-Ausnahmespiel erwartet hat. Und auch für Strategie-Noobs, wie mich, bleibt festzuhalten: Wer sich diesem brutal-guten Citybuilder aussetzt, wird so schnell nicht davon loskommen.

„Frostpunk 2“ erscheint am 25. Juli für PC und zum Release auch im PC Game Pass. Eine Konsolenversion soll zu einem späteren Zeitpunkt erscheinen!



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