„Fritz Meinecke – Facing the Unknown“ startet am 19. April 2023 auf „Discovery+“. Wir haben mit dem Abenteurer über den schockierendsten Moment des Drehs gesprochen!
Erst vor wenigen Tagen hat Survival-Experte Fritz Meinecke Staffel 3 von „7 vs. Wild“ bekannt gegeben. Bis die neuen Folgen erscheinen, wird es aber noch eine ganze Weile dauern. Um den 33-Jährigen in Aktion zu erleben, müssen sich seine Fans jedoch gar nicht so lange gedulden, denn schon ab heute kann man Fritz Meinecke auf „Discovery+“ bei vergleichbar spannenden Expeditionen zusehen. In „Fritz Meinecke – Facing the Unknown“ reist der Outdoor-Experte in ferne Länder, erkundet verborgene Kulturen und stellt sich dabei auch immer wieder seinen Ängsten.
Wir trafen Fritz Meinecke zum Interview und sprachen über sein neues Projekt, die Wahl seiner (stets männlichen) Reisebegleitungen und waschechte Schock-Momente.
Fritz Meinecke im Interview zu seinem neuen Discovery+-Format „Facing the Unknown“: „Entweder es knallt oder nicht!“
TVM: Lieber Fritz, erzähl doch mal ein bisschen über deine neue Serie! Wie kam es zu dem Projekt und worum geht es in deinen eigenen Worten?
Fritz Meinecke: Ich bekomme täglich E-Mails mit Anfragen, aber meist ohne etwas Konkretes und in diesem Fall stand das Konzept für das discovery+ Original bereits. Dann kam eins zum anderen. Im Endeffekt geht es um weltweite Expeditionen oder Abenteuer. Uns war von Anfang an super wichtig, dass jede Reise, jedes Land, jede Folge komplett für sich steht und überhaupt nichts mit dem Rest zu tun hat. Mal sind wir bei spannenden Völkern, plötzlich reiten wir auf Kamelen durch die Sahara. Es ist eine schöne, bunte Mischung. Die unterschiedlichen Herausforderungen waren für mich das Spannende. Auch für den Zuschauer bleibt es so abwechslungsreich. Wir wollten in den Dschungel, in die Wüste, wir wollten Schnee haben, wir wollten Berge haben. Es gibt jedes Mal einen anderen Buddy, ein anderes Land, eine andere Kultur. Das Einzige, was gleich ist: Ich bin jedes Mal der „main character“.
Hast du dir deine Begleiter selbst ausgesucht oder wurden sie dir teils zur Seite gestellt?
Nein, ich habe mir alle selbst ausgesucht. An den Orten, an die wir gehen, muss man gut als Team funktionieren. Mit Unbekannten wäre das nicht möglich gewesen, es musste jemand sein, dem ich vertraue. Es gab aber auch Leute, die ich persönlich sehr, sehr wenig kannte, meistens eher schon länger übers Internet. Man hat geschrieben, sich ausgetauscht, die machen selbst Videos. Aber das waren schon alles Leute, die ich mir ganz speziell dafür ausgesucht habe – und zwar passend für die jeweilige Region.
Verrätst du uns, wer dabei ist?
Es waren mehrere „7 vs. Wild“-Teilnehmer dabei. Otto war mit mir in Französisch-Guyana, Fabio war in Grönland dabei, in Südafrika war ich mit Mattin und Joris war in Papua-Neuguinea mit am Start. Die Jungs kannte ich durch die Show bereits und konnte sie dadurch besser einschätzen. Die anderen beiden, Max und Alex, waren noch nicht bei „7 vs. Wild“ dabei. Die kannte ich tatsächlich weniger persönlich, aber halt durch ihre Videos. Es war aber eine super Entscheidung, die haben auch super reingepasst.
Es fällt auf, dass deine Buddys alle männlich sind!
Ja, leider! Wir hatten auch das Thema, das war ja auch bei „7 vs. Wild“ schon ein Problem. Ich würde mir so sehr wünschen, dass auch die Frauenwelt noch stärker vertreten ist. Bei „7 vs. Wild“ hatten wir ja zwei Mädels dabei. Jetzt haben wir lange hin und her überlegt, wen man für die Serie mitnehmen könnte, aber mir ist tatsächlich keine Frau eingefallen, bei der ich gesagt habe: ‚Okay, das passt komplett‘. Die Produktionsfirma hat mir Frauen vorgeschlagen, die sicherlich auch tough sind, weil sie aus der Leichtathletik kommen oder sonst was. Aber da habe ich dann gesagt, ‚Ich kenne die Person halt nicht wirklich‘ und es ist nun mal kein Kennenlernformat. Wenn ich irgendwo auf 4000 Metern in den Anden hänge, reicht es eben nicht, wenn ich mich vorher mal mit jemandem zum Kaffee getroffen habe. Ich würde mir auf jeden Fall mehr Frauen im Outdoor-Sektor wünschen, natürlich auch auf YouTube und Instagram. In den letzten Jahren hat sich das auch schon gebessert, aber ich denke, da ist noch viel mehr Potenzial.
Als Frau war ich bei Staffel 2 von „7 vs. Wild“ etwas enttäuscht, dass ausgerechnet die einzigen beiden Frauen vorzeitig abgebrochen haben. Meinst du, das liegt an der unterschiedlichen Sozialisation von Frauen und Männern, weil Letztere eher lernen, dass sie keine Schwäche zeigen dürfen und dass Aufgeben keine Option ist?
Ich bin kein Freund von Verallgemeinerungen. Ich glaube, das muss man sehr individuell betrachten. Man hat solche Personen sowohl beim weiblichen als auch beim männlichen Geschlecht. Deswegen finde ich das Endergebnis auch so schade. Ich habe vor Staffel 2 von „7 vs. Wild“ gesagt, ich will mindestens zwei Frauen haben. Dann hieß es, vielleicht reicht ja auch eine, aber ich habe gesagt, wenn eine dann nicht performt oder was Blödes macht, dann steht diese eine Frau für die Gesamtheit aller Frauen. Das fand ich blöd. Dass es jetzt so kam, dass ausgerechnet die zwei Frauen ausgestiegen sind und kein Mann, hat mich traurig gemacht, weil es ein falsches Bild vermittelt. Aber das Format zeigt eben die Realität. Alle hatten die gleichen Voraussetzungen, es ist wie es ist.
Was war denn jetzt beim Dreh das Schockierendste? Wo musstest du deine Komfortzone am weitesten verlassen?
In Papua gab es beispielsweise eine extreme Sprachbarriere. Die Eingeborenen haben ein ganz anderes Sozialverhalten, da ging es auch ein bisschen um das Thema Kannibalismus. Wir haben auch einen [mumifizierten] Krieger gesehen, der 400 Jahre alt war und in einer normalen Hütte aufgebahrt war - nicht in einem Museum oder Schaukasten, sondern fünf Zentimeter neben dir.
Auch Konflikte wurden ganz anders gehandhabt. Streit entwickelt sich, dann wird diskutiert, dann kocht es schnell hoch und eskaliert. Es wird komplett ausgerastet, mit der Axt durchs ganze Dorf gerannt, dann wird sich gekloppt und in Fresse gehauen und du stehst da und denkst dir, ‚Was ist überhaupt gerade passiert? Wollen wir vielleicht erstmal reden?‘ Da bekam man schon ein unbehagliches Gefühl. Es ist eben eine ganz andere Mentalität, und zwar in einer Art gesetzesfreien Zone. Du bist allein im Dschungel, es gibt keine Polizeistation, keine Gesetze, keine Regeln. Die Regeln werden einfach durch die Leute dort vor Ort gemacht und umgesetzt und man hat die Sorge, dass man aus Versehen etwas falsch macht und z. B. jemanden falsch anguckt und plötzlich eine Axt im Kopf hat. Die Leute waren größtenteils super lieb und nett, aber es gab eben ein paar Situationen, in denen man gesagt hat, man möchte gerade eigentlich nicht hier sein.
In einer Folge klettert ihr auf ein Baumhaus, das in schwindelerregender Höhe liegt. Wie war das für dich und Joris?
In dem Fall haben wir eine Entscheidung getroffen und gesagt, ‚Wir gehen da jetzt hoch, entweder es knallt oder nicht!‘ Aber es war krass, weil man Vertrauen in diese Baukunst haben musste. Aber man blendet die Angst dann aus. Manchmal realisiert man dann im Nachhinein, dass es vielleicht gar keine so gute Idee war.
TVM: Gibt es zum Abschluss noch irgendetwas, das du unbedingt loswerden willst?
Fritz: Ich war bei den Abenteuern zwar selbst live dabei und weiß, dass wir super viel Abwechslung haben, aber ich bin selbst einfach gespannt auf die Filme und freue mich sehr darauf.
TVM: Vielen Dank für das nette Gespräch!
„Fritz Meinecke – Facing the Unknown“ läuft ab 19. April 2023 immer mittwochs auf discovery+. Im Trailer könnt ihr euch einen ersten Eindruck verschaffen: