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"Elephants" auf Disney+: "Wir haben nach Elefanten-Zeit gelebt" | Interview mit Mark Linfield

Seit Kurzem ist die neue Dokumentation "Elephant" auf Disney+ verfügbar. Wir sprachen mit den Regisseuren im Interview.

Disneys "Elephant"
"Elephant" ist die neue Disney-Dokumentation auf der hauseigenen Streamingplattform. Foto: Disney

Über die letzten Jahre hat Disneynature eine ganze Bandbreite an Dokumentationen über die Welt der Tiere herausgebracht, darunter unter anderem die von den Kritikern hochgelobten Filme „Unsere Erde“ und „Schimpansen“, die von den Regisseuren Alastair Fothergill und Mark Linfield realisiert wurden. Letzterer widmete sich nun einer neuen Dokufiktion für den Mäusekonzern: „Elephant“, eine von zwei Disneynature-Produktionen, die kurz nach dem Start der hauseigenen Streamingplattform erstmals dort veröffentlicht wurde.

Sie folgt einer Elefantenherde auf ihrer über 1000 Meilen-weiten Reise vom Okavango-Delta zum reißenden Sambesi und zurück. Dabei schafft sie es, uns Zuschauer mit einem Zusammenspiel aus atemberaubenden Bildern und der Disney-eigenen Erzählweise um den einjährigen „Titelhelden“ Jomo, vorgetragen von Meghan Markle, in den Bann zu ziehen und mit den eindrucksvollen Tieren mitfühlen zu lassen.

Wir sprachen im Rahmen des „Earth month“ mit Regisseur Mark Linfield und seiner Frau und Co-Direktorin Vanessa Berlowitz über die Eindrücke, die sie bei dem Dreh mit den ehrwürdigen Giganten sammeln konnten.

Sie haben schon viele Tierdokumentationen gedreht. Wieso haben Sie sich dieses Mal den Elefanten zugewandt?

Mark Linfield: Vor 15 Jahren habe ich schon einmal eine Dokumentation im Okavango-Delta gedreht, habe Elefanten dabei beobachtet, wie sie durch die Wüste wandern und Sandstürmen trotzen. Da dachte ich: Was sich dort abspielt, wird einmal einen grandiosen Film abgeben! Als ich nach meiner letzten Doku gefragt wurde, worüber ich die nächste machen möchte, sind mir sofort wieder diese Szenen eingefallen. Der Grund, warum wir diese Elefanten begleitet haben und keine in Ostafrika, war, dass sie unglaubliche Strecken zurücklegen, teilweise durch zwei oder drei Länder hindurch. Es ist eine ungewöhnliche Dokumentation geworden, denn dies sind die einzigen Elefanten, die die Freiheit haben, sich über solche Distanzen hinweg frei zu bewegen. Dadurch wurde daraus eine Art Roadtrip einer Elefantenherde und alles, was sie erlebt hat, lehrt uns, wie emotional die Tiere sind, wie intelligent sie sind.

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Für diese Wanderung benötigen die Tiere viele Monate. Wie lange haben Sie und ihre Crew an dem Film gearbeitet?

Mark Linfield: Ein Jahr haben wir die Elefanten auf ihrer über 1000 Meilen langen Reise begleitet, vom Okavango-Delta durch die Kalahari und wieder zurück. Eine tolle Gelegenheit dabei zu sein, wie sie immer wieder von Neuem herausgefordert werden. Es war nicht immer einfach für sie. Die Kalahari-Wüste ist sehr trocken, es gibt kaum Nahrung, sodass sie gezwungen sind, weite Strecken zu wandern.

Vor Ort waren wir insgesamt aber deutlich länger. Die ganze Crew hat ihre Familien mitgenommen, weil wir gemerkt haben, dass wir viel besseres Material bekommen, wenn wir mehr Zeit mit den Elefanten verbringen als wenn wir die Tiere nur „besucht“ hätten. Wir haben also unser Zuhause in Großbritannien verkauft, sind in den Süden Afrikas gezogen und haben unser Kind dort in die Schule gegeben. Unser Sohn war gerade sieben Jahre alt, als er mit uns in den Busch kam. Bis er neun war, hat er also quasi den Film mit uns zusammen gedreht.

Es muss seltsam gewesen sein, die Weiten Afrikas danach hinter sich zu lassen... Wann ging es wieder zurück nach Hause?

Mark Linfield: Letztes Jahr im Januar. Von da an hat es noch einmal fast ein Jahr gedauert, um das Material zu schneiden, zu bearbeiten, das Script zu schreiben und mit Musik und Voiceover zu unterlegen.

Vanessa Berlowitz: Es war ehrlich gesagt viel schwerer, sich wieder hier in den Alltag einzugliedern als es in Afrika war. Die ersten Monate hat unser Sohn sich geweigert Schuhe zu tragen (lacht). Es war so ungewohnt, wieder in einer Stadt zu wohnen, wir haben viel sensibler auf den Verkehr und den Lärm reagiert. Unser Sohn hat es gehasst! Wir haben jahrelang nach „Elefanten-Zeit“ gelebt, viel ruhiger und langsamer – zurück im urbanen England zu sein war also ein richtiger Schock für uns (lacht).

Mark Linfield: Wobei echte „Elefanten-Zeit“  deutlich langsamer ist als es im Film rüberkommt, weil wir natürlich die Highlights zusammengeschnitten haben. Wer die Doku sieht, könnte meinen, die Elefanten wären schneller als sie es in Wahrheit sind (lacht).

Vielleicht drehen Sie ja eine Forsetzung...?

Mark Linfield: Wenn Disney die zahlt, dann auf jeden Fall (lacht)! Natürlich haben wir schon oft wehmütig an die Zeit dort zurückgedacht, wenn wir das Geld hätten, würden wir sofort abreisen. Unser Sohn würde das lieben! Er hat immer noch Kontakt zu Schulfreunden dort.

Vanessa Berlowitz: Er hat etwas von Jomo (lacht). Als Jomo noch kleiner war, haben wir viele Gemeinsamkeiten in den beiden gesehen – die zwei waren so frech (lacht)!

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Apropos: Als ich den Film gesehen habe, habe ich fast sofort eine Verbindung zu den Elefanten in der Dokumentation gespürt. Für Sie muss es noch einmal extremer gewesen sein, denn Sie waren vor Ort. Gab es da eine Verbindung zwischen Ihnen und den Tieren und andersherum? Wie schwer war es, nicht einzuschreiten, wenn sich vor Ihnen Erschütterndes abgespielt hat?

Mark Linfield: Ja, wir hatten eine natürliche Verbindung zu den Elefanten. Je mehr Zeit wir mit ihnen verbracht haben, desto mehr haben wir realisiert, dass sie unterschiedliche Persönlichkeiten haben – genauso wie wir. Manche sind weise und handeln wohlüberlegt, andere sind impulsiv und leichtsinnig. Sie haben einen immensen Sinn für Spaß, das haben wir auch versucht einzufangen, als Jomo Warzenschweine und andere Tiere am Wasser herumgescheucht hat. Das hat er nur zum Spaß gemacht, einfach weil er Freude daran hatte! Das überrascht viele Menschen.

Vanessa Berlowitz: Oder als er sich in den Büschen versteckt hat – als würden wir Menschen Verstecken spielen. Das spricht für die Intelligenz, Vorstellungskraft und die Raffinesse dieser Tiere – es war wirklich bemerkenswert! Besonders berührt hat uns die Szene, in die Gruppe an den Knochen verstorbener Artgenossen vorbeikam und diese offenbar erkannten. Die Stimmung der Herde hat sich geändert, die ganze Kommunikation. Die Elefanten waren wirklich ehrfürchtig. Man bekam das Gefühl, dass sie auf einer höheren Ebene kommunizieren, dass sie mit ihrer Geschichte und ihrer Umwelt verbunden sind.

Wie geht es Jomo, Shani und dem Rest der Herde aktuell? Erhalten Sie Updates?

Mark Linfield: Wir bekommen lediglich Updates über die Elefantenpopulation vor Ort im Allgemeinen von Mike Chase, der die Elefanten des Okavango-Deltas seit Jahren begleitet und beobachtet und uns bei unserer Doku unterstützt hat. Normalerweise sind die Tiere sehr weit von der Zivilisation entfernt, man sieht sie nur zufällig, wenn sie umherstreifen und zu den Victoriafällen wandern. Im Normalfall begleitet sie niemand wie wir es getan haben, weil wir sie gefilmt haben. Ich glaube, Jomo ist inzwischen riesig (lacht)! Elefanten wachsen schnell und Shani ist eine tolle Mutter, ich bin sicher, dass sie es geschafft hat, ihn durchzubringen. Er wiegt bestimmt schon über eine Tonne (lacht)!

Vielen Dank für das Gespräch!

Wer einen Einblick in die Dreharbeiten und die Erlebnisse der Filmcrew vor Ort bekommen will, hat die Möglichkeit auf Disney+. Dort steht neben „Elephant“ auch das Making-of „In the footsteps of Elephant“ zur Verfügung.

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Interview: Sophie Piper 



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