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Gaming

"Dying Light 2: Stay Human" im Test: Gekommen für die Spielwelt, geblieben für die Story!

Mit "Dying Light 2: Stay Human" wollten die polnischen Entwickler Techland die gelungene Formel des hierzulande indizierten Vorgängers weiterentwickeln. Ob ihnen das gelungen ist, verraten wir in unserem Test!

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Dying Light 2 Stay Human
"Dying Light 2: Stay Human" erscheint am 04. Februar 2022. Wie uns das Open-World-Survival-Spiel gefallen hat, lest ihr in unserem Test! Foto: Techland
Inhalt
  1. Dying Light 2: Auf der Suche nach Mia | Das müsst ihr zum Inhalt wissen
  2. „Dying Light 2“: Das Gameplay | Über den Dächern und unter der Erde
  3. Dying Light 2: Unser Tech-Check | Beeindruckend, aber "hardwarehungrig"
  4. Fazit zu „Dying Light 2: Stay Human”

Eine ewig lange Funkstille, eine sehr lange Entwicklungszeit und auf dem Papier fast schon viel zu ambitionierte Pläne: Es gibt Gaming-Großprojekte, die im Vorfeld, sagen wir mal, weniger die Alarmglocken klingeln lassen, als "Dying Light 2: Stay Human". Tatsächlich hat sich unsere Skepsis beim großen Anspielevent im vergangenen Herbst dahingehend aber schon weitgehend gelegt: Nicht nur wirkte "Dying Light 2" technisch schon sehr ausgereift und konnte die Parkour-Zombie-Action-Survival-Elemente des Vorgängers sinnvoll ausbauen, sondern hat uns vor allem mit seiner packenden Spielwelt und deren Protagonist*innen überrascht. Und auch wenn der „500-Stunden-Spielzeit-Tweet“ von Techland vor einigen Wochen eher nach hinten losgegangen ist, macht „Dying Light 2“ vor allem eine Sache viel besser als ein Großteil der Open-World-Konkurrenten: Es verbindet eine beeindruckende Spielwelt, die nicht nur mit ihrer Vertikalität punktet, sondern vor allem damit, wie man sich am besten in ihr fortbewegen kann mit einer äußerst stark erzählten Geschichte, großartig vertonten und geschrieben Figuren und damit einhergehend einer absolut perfekt getroffenen post-apokalyptischen Atmosphäre. Doch bevor wir noch tiefer in die Gameplay-Mechanismen eintauchen, wollen wir euch natürlich erstmal verraten, wie die Geschichte von „Dying Light 2“ mit dem Vorgänger zusammenhängt.

Auch spannend:

>>Hier findest du Dying Light für PS4 | PS5 | Xbox One/Series X<<

 

Dying Light 2: Auf der Suche nach Mia | Das müsst ihr zum Inhalt wissen

Dying Light 2 Character Screen
Auf der Suche nach MIa begegnen wir zahlreichen Figuren in der gewaltigen Spielwelt! Foto: Techland

Zunächst einmal ist "Dying Light 2: Stay Human" eine Fortsetzung des ersten Teils, die uns einen ganz neuen Protagonisten sowie eine neue Spielwelt vorsetzt: Denn die Handlung findet ca. 20 Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils statt. Das durch den ersten Teil bekannte „Harran Virus“ hat sich pandemisch über den ganzen Erdball verteilt und die Überlebenden haben sich auf der Suche nach Ressourcen und neuen Lebensgrundlagen in Faktionen zusammengerottet, um gegen die Zombie-Plage sowie feindliche Artgenossen vorbereitet zu sein. Ihr schlüpft in die Rolle von Aiden Caldwell, einem Mitglied der mysteriösen "Pilgrims", die keinen festen Lebensmittelpunkt haben, sondern durch die postapokalyptische Welt wandern. Doch Aiden wird eines Tages mit seiner Vergangenheit und persönlichen Geschichte konfrontiert: Auf der Suche nach seiner Schwester Mia, die, genauso wie er, im Kindesalter in die Stadt verschleppt wurde, gerät unser Protagonist mitten in den eiskalten Konflikt zwischen den unterschiedlichen Fraktionen, die die massive Stadt für sich beanspruchen.

Nach einem über zweistündigen Einstieg, in denen wir die wichtigsten Spielmechanismen und Protagonist Aiden etwas ausführlicher kennenlernen, erreichen wir tatsächlich den ersten Abschnitt der gigantischen Stadt: Villedor. Hier werden wir fast direkt in einen aufbrodelnden Konflikt geworfen: Eigentlich will Aiden nur weiter in den inneren Bereich der Stadt, um die Spur von Mia weiterzuverfolgen. Doch der Übergang ist gesperrt: Die "Peacekeeper" (kurz: PK), eine organisierte Vereinigung von Söldner, Soldaten und Wichtigtuern, hat die Kontrolle über die Stadt übernommen und ist im Clinch mit den Überlebenden, die sich an strategischen Punkten zusammengerottet haben. Der Tod eines hochrangigen PK-Kommandanten belastet die Beziehungen: Aiden ist mittendrin im aufkochenden Konflikt, muss seine Allianzen immer wieder neu hinterfragen und befindet sich letztendlich auf der Suche nach der Wahrheit und einem Ausweg, wie er die Suche nach Mia fortsetzen kann.

Schon in den ersten Spielstunden hat uns das Storytelling komplett gepackt und das gleich aus mehreren Gründen: Zum einen lässt uns "Dying Light 2" auf großartig geschriebene Figuren treffen, die uns ans Herz wachsen bzw. unser Herz früher oder später brechen. Das Spiel vermeidet es klassische Protagonisten und Antagonisten aufzubauen: Alle Parteien und Charaktere befinden sich in einem Graubereich, weshalb uns auch viele Entscheidungen, die bspw. beeinflussen welche Gebiete, welchen Parteien zugeschrieben werden, auch oftmals verdammt schwergefallen sind.  Selbst Nebenmissionen sind fast nie reine "Fetch Quests": Immer geht es um Menschen, in einem desolaten postapokalyptischen Szenario, die sich durchschlagen müssen, um zu überleben. Moralgrenzen werden verschoben. Und auch das macht den Reiz und die Glaubwürdigkeit dieser immensen und beeindruckenden Spielwelt so aus. Zu guter Letzt bietet „Dying Light 2“ einige der besten Momente von "Environmental Storytelling", die wir seit seht langer Zeit erlebt haben: Die Spielwelt ist unglaublich detailliert, je nach Stadtteil sehr unterschiedlich aufgebaut und erzählt eben eine eigene Geschichte vom Zerfall der Zivilisation. Alles super, oder was? Naja, fast. Gegen Ende geht dem Spiel dann auch erzählerisch doch etwas die Puste aus, was vor allem durch das etwas unbefriedigende Ende einen etwas schalen Nachgeschmack hinterlässt. 

 

„Dying Light 2“: Das Gameplay | Über den Dächern und unter der Erde

Dying Light 2 Spielwelt
Die Spielwelt von "Dying Light 2" ist mit ihrer Detailverliebtheit einfach umwerfend! Foto: Techland

So gelungen die Story, die Figuren und die Geschichte des Spiels im Großen und Ganzen auch sein mögen und damit auch definitiv das größte Upgrade zum Vorgänger, bleibt die atemlose Parkour-Action natürlich weiterhin das Herzstück von „Dying Light 2“. In dieser Einzigartigkeit erinnert mich das Parkour-Element an "Marvel’s Spider-Man" auf der PlayStation: In fast keinem anderen Spiel spielt die Idee, wie und wohin man sich fortbewegt eine dermaßen zentrale Rolle. Immer wieder ertappt man sich beim Spielen von „Dying Light 2“, wie man zwischen den Quests den bestmöglichen Weg schon aus der Ferne anhand der Häuserdächer und des möglichen Flows analysiert. Wenn Aiden im besten Fall in vollem Tempo über die Dächer sprintet, hechtet oder irgendwann seinen Fallschirm auspackt, der ein neues Element aber auch erst nach gut einem Dutzend Spielstunden erstmals zum Einsatz kommt, dann entfaltet das teilweise einen Sog, den wir so in anderen Spielen nur selten zu sehen bekommen.

Intensiv wird es aber vor allem am Boden oder in den Metro-Schächten unter der Erde: Horden an Untoten haben es auf euch abgesehen. Aber nicht nur die: Auch Banditen bzw. eine rebellische Gruppierung, die den PK und den Überlebenden das Leben schwer macht, wollen euch gerne zu frischem Zombiefutter kaputtkloppen. Kloppen trifft es dabei ganz gut: "Dying Light 2" ist wie der Vorgänger vor allem auf Nahkampf ausgelegt. Ihr findet in der Spielwelt zahlreiche Stoßwaffen, Speere & Co. mit denen ihr eure lebendigen oder untoten Widersacher richtig schön auseinandernehmen könnt. Ähnlich wie bei "The Legend of Zelda: Breath of the Wild" nutzen sich die Waffen irgendwann ab und werden unbrauchbar, was besonders fies ist, wenn ihr gerade coole Mods bei seltenen Waffen in die Sockel platziert habt. Vor allem die menschlichen Widersacher*innen verhalten sich teilweise sehr clever im Kampf, weichen gut aus bzw. blocken und parieren. Während die einfachen Zombies tatsächlich lockere Beute sind, gibt es auch gewaltige Mutanten, die richtig viel einstecken können oder aber blitzschnelle und wieselflinke „Super-Zombies“, die euch nachts so richtig Terror machen.

Generell macht der Tag-Nacht-Zyklus aus der Spielwelt von "Dying Light 2" fast zwei ganz eigenständige Spiele: Während ihr tagsüber vermutlich die meisten Quests abgrast, wartet Nachts auf euch wichtiger Loot, wie bspw. die GRE-Inhibitoren, mit denen ihr eure Ausdauer bzw. Lebensenergie upgraden könnt. Die sind z.B. in abgelegenen Krankenhäusern versteckt. Doch da müsst ihr erst einmal hinkommen: Den vor allem auf den Straßen sind wirklich unzählige Zombies und mutierte Zombies unterwegs. Und die machen euch wirklich das Leben zur Hölle bzw. lassen euren Herzschlag in Verfolgungsjagden in ungeahnte Höhen schnellen. Gegen die Zombies könnt ihr auch per Stealth vorgehen oder im Berserker-Style: Jede Vorgehensweise hat ihre Vor- und Nachteile. Generell konnte uns das Kampfsystem überzeugen, auch wenn das ständige Waffenwechseln etwas nervig war und sich die Aufeinandertreffen mit Zombies und menschlichen Widersachern mit der Zeit irgendwann dann doch sehr ähneln. Etwas schwächer empfanden wir hingegen bspw. die Ausrüstungsgegenstände eurer Hauptfigur: Die verleihen Aiden zwar einige Buffs, doch wirkten sich für die Actionpassagen ehrlich gesagt viel zu wenig aus. Auch das ständige "Sammeln" von Items wirkt irgendwann etwas ermüdend, vor allem außerhalb von "lebensnotwendigen Elementen" wie eben GRE-Inhibitoren, Medkits oder Honig und Kamille. 

Honig und Kamille? Ihr habt richtig gehört. Die Survival-Elemente von "Dying Light 2" spielen nämlich eine zentrale Rolle: Während Aiden nachts ein paar Stamina-Boosts bzw. viel UV-Licht braucht, um nicht irgendwann selbst als Zombie zuzuschlagen, könnt ihr mit Kamille/Honig kurzfristig Medizin craften und euch damit heilen. Generell sind die Crafting-Aspekte des Spiels sehr vielschichtig: Von Waffenmods über Heilung bis hin zu Waffen bzw. Munition gibt es extrem viele Crafting-Möglichkeiten. Für Upgrades braucht ihr dann wieder Untoten-Marken, die ihr von speziellen Untoten erhaltet. Das bedeutet wiederum, dass ihr wirklich gezwungen werdet auch mal Nachts einen großen Pack an fiesen Zombies kaltzumachen – ein fieser Gameplay-Loop entfaltet sich.

 

Dying Light 2: Unser Tech-Check | Beeindruckend, aber "hardwarehungrig"

Dying Light 2 Open World
Bildunterschrift eingeben Foto: Techland

Wir haben "Dying Light 2" auf einem sehr leistungsstarken PC mit Ryzen 5600x, 32 GB DDR4-Ram und eine NVIDIA Geforce RTX 3090 gespielt. Zunächst einmal das sehr Positive: Trotz der gewaltigen Open World haben wir während der Spielzeit wirklich nur spärlich Bugs gefunden, was tatsächlich bemerkenswert ist. Bis auf einige wenige Glitches sowie das "Festhängen" unserer Spielfigur an 2-3 Stellen, hat uns der technische Zustand des Spiels zumindest auf dem PC positiv überrascht.

Visuell ist "Dying Light 2: Stay Human" ansonsten beeindruckend: Die Figurenmodelle wirken sehr detailliert und sind verdammt gut getroffen. Die Fernsicht ist gigantisch. Die Texturen sind wirklich sehr detailliert. Und mit RayTracing hat "Dying Light 2" natürlich ein großartiges Feature an Bord, das gerade die vielschichtigen Licht/Schatteneffekte sowie Reflexionen, die das Spiel immer wieder in den Fokus stellt, noch einmal deutlich schöner, glaubhafter und beeindruckender in Szene setzen kann.

Hardwareseitig hat das jedoch auch seinen Preis: Auf WQHD-Auflösung erreichten wir mit "High Quality Raytracing"-Einstellungen, also den höchsten RayTracing-Settings im Spiel, gerade einmal rund um 60 FPS. Ohne RayTracing läuft das Spiel in "High Quality Settings" immerhin bei knapp 100 FPS, was mit unserem Testsetup auf jeden Fall akzeptabel war. Leider wurde erst einen Tag vor Embargo-Ende die DLSS-Option aktiviert, die für viele PC-Spieler*innen wieder mal zum absoluten Game-Changer werden könnte: Bei einer Testszene konnten wir mit "High Quality Raytracing"-Settings statt 54 FPS im Schnitt mit DLSS Quality starke 84 FPS erreichen. Das wäre eine unglaubliche Performance-Steigerung von fast 56%. Da wir bisher nur sehr wenig Zeit mit der finalen Testversion verbringen konnten, möchten wir den Tech-Check aber noch zum Release ergänzen.

Das hat auch noch zwei weitere Gründe: Zum einen hatten wir den Key zur PlayStation 5-Konsolenversion zwar rechtzeitig von Techland erhalten, doch konnten noch nicht genug Zeit in der Welt von "Dying Light 2" auf Konsole verbringen. Unsere Konsoleneinschätzung erfolgt demnach auch einen Tick später an dieser Stelle. Zum anderen war in der Testfassung bisher auch der Koop-Modus noch nicht aktiviert: Auch hier möchten wir unsere Eindrücke zu einem der zentralen Features von „Dying Light 2“ noch einmal nachliefern.

Dying Light 2: Hinweis zur USK-Version

Die USK-Version des Spiels, die hierzulande am 04. Februar 2022 erscheint, unterschiedet sich leider in mehreren Punkten von der internationalen Version: Zum einen wurde der Gewaltgrad deutlich „beschnitten“: Enthauptungen, das Abtrennen von Körperteilen usw. sind entfernt worden. Auch das mögliche Töten von NPCs ist in der deutschen Fassung nicht möglich. Ein weiterer Nachteil: Mit der USK-Fassung könnt ihr lediglich mit Käufer*innen der USK-Version im Koop-Modus spielen. Grundsätzlich sind wir eindeutig gegen beschnittene Fassungen und Bevormundung von erwachsenen Käufer*innen, allerdings ist das Spiel ansonsten absolut inhaltsgleich zur internationalen Version. Die Sprachausgabe ist darüber hinaus gut gelungen, auch wenn sie der englischen OV-Fassung, u.a. mit Sprecherinnen wie Rosario Dawson, nicht das Wasser reichen kann.

 

Fazit zu „Dying Light 2: Stay Human”

"Dying Light 2: Stay Human" hat vor allem eines geschafft, nämlich mich komplett in den Bann gezogen. Und das ist absolut keine Selbstverständlichkeit, da mich die meisten Open-World-Spiele früher oder später so richtig anöden. Techland schafft hier aber quasi die "Mission Impossible": Zum einen sorgen die extrem spaßigen Parkour-Mechaniken und der Nahkampf-Fokus für extrem viele kurzweilige Action- und Traversal-Passage, zum anderen erzählt „Dying Light 2“ tatsächlich eine größtenteils richtig starke Geschichte, mit erinnerungswürdigen Figuren, die uns ans Herz wachsen, uns betrügen, uns belügen und letztendlich den Reiz der detaillierten und großartig komponierten Spielwelt noch einmal deutlich nach oben schrauben. Im Februar werben mit „Elden Ring“ und „Horizon Forbidden West“ gleich zwei absolute Open-World-Giganten um die Spieler*innen-Gunst, aber ich lehne mich soweit aus dem Fenster zu sagen, dass „Dying Light 2: Stay Human“ ihnen in puncto Open World und Spielspaß vermutlich das Wasser reichen kann. Auch wenn "Dying Light 2" einige Schwächen beherbergt, was vor allem die Rollenspiel-Aspekte, die Technik, die sich dann doch wiederholenden Kämpfe sowie die etwas schwächere zweite Spielhälfte angeht, hat Techland hat hier ein richtig packendes und spielerisch hochwertiges Open-World-Survival-Epos erschaffen, dass ihr keinesfalls verpassen solltet und für uns jetzt schon das erste große Highlight des Spielejahres 2022 darstellt.

"Dying Light 2: Stay Human" erscheint am 04. Februar 2022 für PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X|S und PC. Eine Nintendo Switch-Cloud-Fassung erscheint zu einem späteren Zeitpunkt. Ausführliche Gameplay-Szenen seht ihr hier:

 

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