Das „Dungeons & Dragons“-Universum bietet viele Möglichkeiten für spannende Games. Ist das neue „Dark Alliance“ eines davon?
„Dungeons & Dragons“ ist für viele Fantasy-Fans eines der bekanntesten Universen überhaupt. Das Pen & Paper-Spiel hat beispielsweise einige prominente Fans, zum Beispiel die Schauspieler Joe Mangianello oder Vin Diesel. Auch diverse Videospiele sind aus dem Rollenspiel entwachsen, am bekanntesten ist hier zum Beispiel die „Baldur's Gate“-Reihe.
Dark Alliance: Die Story
Nun kommt mit „Dark Alliance“ ein neues Action-RPG und soll Neulinge und Alteingessesene gleichermaßen abholen. Die Geschichte ist dabei denkbar einfach: Nach einer großen Schlacht mit dem bösen Magier Akar Kessel dachte die Abenteurertruppe aus dem Dunkelelfen Drizzt Do'Urden, der Bogenschützen Cattie-brie, dem Barbaren Wulfgar und dem Zwerg Bruenor Battlehammer, die Gefahr sei gebannt. Doch der Kristall Crenshinibon, der Kessel seine Macht verlieh, ging verloren. Also machen sich eine Horde an allerlei fiesen Gestalten auf der Suche nach dem Artefakt und ihr müsst sie davon abhalten.
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Die Geschichte ist typische „D&D“-High Fantasy-Kost. Das mag man für klischeebehaftet halten, was es auch ist. Aber es sorgt dafür, dass selbst diejenigen, die nie etwas von Orten wie „Icewind Dale“ oder „Bryn Shander“ gehört haben, einen leichten Zugang zur Materie finden. Die Vorgeschichte wird in kurzen Clips vor dem Spielstart erzählt und auch nach dem Abschluss bestimmter Quests gibt es durchaus stimmungsvolle Zwischensequenzen.
Dark Alliance: Die Technik
Allerdings wird hier schon eine Sache deutlich: „Dark Alliance“ ist kein sonderlich hübsches Spiel. Die Level bieten in ihren Umgebung durchaus Atmosphäre und es ist schön, einige der bekannten „D&D“-Monster hochauflösend zu sehen. Aber sämtliche Modelle, egal ob von den Figuren oder die Stellen im Level, mit denen ihr interagieren könnt, sehen eher aus wie in schwachen Spielen zu Anfang der PS4-Ära. Dies beschreibt das Spiel eigentlich komplett: Es gibt einige echt schöne Facetten, aber sobald man etwas genauer hinschaut, fällt vieles in sich zusammen.
Dies gilt eben nicht nur für die Technik, sondern auch für das Gameplay. Ihr spielt als einer der eingangs erwähnten Helden. Entweder alleine oder im Online-CoOp kämpft ihr euch durch die Level, sammelt Beute ein und weicht Fallen aus. Eine der cleversten Mechaniken hierbei ist, dass ihr die Möglichkeit habt, Checkpoints auszulassen. Die würden normalerweise eure Lebenstränke wiederherstellen - *hust hust* Dark Souls *hust hust* – ihr könnt sie aber überspringen, um eure Chance auf besseren Loot zu erhöhen. So erhält man eine schöne Art des Risiko-Managements.
Danach wird es jedoch dünn mit dem Lob. Das Spiel besteht ungefähr zur Hälfte aus Erkundung und zur Hälfte aus Kämpfen. Erstes ist noch der bessere Teil. Die Level sind sehr schlauchartig angelegt, sodass jede Abzweigung den Spieler*Innen bereits sagt, dass es hier etwas zu holen gibt. Zwar gibt es dann kleinere Rätsel oder Fallen zu überwinden, die sind allerdings eher selten der Rede wert. Nach kurzer Zeit geht es wieder zum Hauptschlauch zum nächsten Kampf.
Dark Alliance: Die Kämpfe
Hier sollte ein Action-RPG eigentlich den besten Eindruck hinterlassen, doch „Dark Alliance“ hat mehrere große Probleme. Zum einen fehlt den Gegner-Begegnungen der Wumms. Egal, ob ihr als Drizzt mit zwei kleinen Klingen euch durch die Reihen schnetzelt oder als Wulfgar dolle drauf hat, die Gegner sehen immer so aus, als ob sie von den gleichen Waffen getroffen wurden. Auch diverse Sonderfertigkeiten oder die Spezialmanöver der Figuren fühlen sich nicht großartig anders an als jede andere Attacke auch.
Doch was noch nerviger ist, ist das Multiplayer-Balancing. Das Spiel ist darauf ausgelegt, mit Freunden zu viert gespielt zu werden. Wer alleine unterwegs ist, wird aber schnell feststellen, dass es hier keinerlei Anpassungen gibt. Selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad müsst ihr euch bei jedem Encounter ganzen Gegnerhorden stellen. Und sobald die euch einmal umzingelt haben, kommt ihr da wahrscheinlich nicht mehr raus. Denn es gibt so gut wie keine Möglichkeit, schnell wieder hochzukommen, nachdem eure Spielfigur zu Boden geworfen wurde.
Normalerweise ist das der Punkt, an dem eure Freunde die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und euch aus der brenzligen Situation holen. Da dies aber im Solomodus nicht der Fall ist, wird einfach immer weiter auf euch eingedroschen, bis ihr tot seid.
Es gibt in „Dark Alliance“ viele gute Ansätze und das Spiel fängt auch häufig genug den typischen „D&D“-Flair ein. Aber die Atmosphäre alleine reicht leider nicht aus, um die spielerisch eintönigen Level interessanter zu gestalten.