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Filme

Der wilde Roboter: Spielt Judith Rakers bald ein Huhn? | Interview

Die neue DreamWorks-Produktion „Der wilde Roboter“ begeistert das Kinopublikum. Für Judith Rakers ging mit dem Film ein langgehegter Kindheitstraum in Erfüllung. Wir haben die Moderatorin und Synchronsprecherin zum Interview getroffen.

Judith Rakers auf der Deutschlandpremiere von "Der wilde Roboter"
Auf dem Filmfest Hamburg feierte "Der wilde Roboter" seine Deutschlandpremiere Foto: Andre Mischke / Universal Pictures Int. Germany GmbH

Wenn der Regisseur von „Drachenzähmen leicht gemacht“ einen neuen Film inszeniert, wird die Filmwelt zu Recht hellhörig. Mit „Der wilde Roboter“ läuft aktuell ein ebenso humorvolles wie berührendes Animations-Abenteuer in den Kinos, das Zuschauer jeden Alters fasziniert. In unserer Kritik beleuchten wir die vielfältigen Stärken des Films:

Was einem im Kinosaal vielleicht gar nicht bewusst ist: Hauptfigur Roz, ein Roboter, wird in der deutschen Fassung von Moderatorin und Ex-„Tagesschau“-Sprecherin Judith Rakers gesprochen. Für Rakers ist dies nach „Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe“ bereits die zweite Synchronrolle und, wie sie uns im exklusiven Interview verriet, die Erfüllung eines Kindheitstraums.

 

Allein in der Synchronkabine

Judith Rakers im Synchronstudio für "Der wilde Roboter"
Judith Rakers in der Synchronkabine

Wie kam es dazu, dass du die Hauptrolle in „Der Wilde Roboter“ übernommen hast?

Ich habe schon immer davon geträumt, in einem Animationsfilm mitspielen zu können, denn ich war schon als Kind ein großer Fan von Zeichentrickfilmen. „Dumbo, der fliegende Elefant“, „Bernhard und Bianca“ und „Feivel, der Mauswanderer“ - diese Klassiker habe ich geliebt, und ich habe mich immer reingeträumt in diese Welten und gedacht: „Ach, das würde ich gerne mal machen!“ Na ja, dann wird man erwachsen und Träume verlieren sich irgendwie. Der Wunsch, einer animierten Figur meine Stimme zu leihen, blieb aber immer in meinem Hinterkopf. Ich habe es auch an ein oder zwei Stellen mal gesagt – in Interviews oder Porträts über mich.

Vielleicht hat das irgendwas ausgelöst. Ich weiß es nicht, wie Universal jetzt auf die Idee kam. Auf jeden Fall haben sie mich vergangenes Jahr eingeladen zu einem Casting für eine Nebenrolle in einem Animationsfilm, und nach dem Casting hieß es: „Du warst die Beste, das wird bestimmt was“ und ich habe mich so gefreut, weil ich dachte, mein Traum wird wahr, und dann kam nach drei Wochen die Info: Tut uns leid. Aber sie haben sich für jemand anderen entschieden in Amerika. Und ich war dann so traurig, denn ich hatte mich echt so darauf gefreut.

Und dann haben sie aber ein paar Monate später wieder angerufen und gesagt: „Wir haben hier ein neues Casting, magst du kommen?“ und ich wäre fast nicht hingegangen, weil ich dachte, ach Mensch, dann freue ich mich wieder und dann wird es doch nichts. Aber dann bin ich hingegangen - Gott sei Dank, denn dieses Mal habe ich die Rolle bekommen, und dieses Mal war es dann sogar die Hauptrolle.

Das ist dann ja super gelaufen.

Ja, manchmal weiß man erst, warum eine Tür verschlossen geblieben ist, wenn man ein bisschen Luft lässt. Denn ich hätte diese Hauptrolle bestimmt nicht bekommen, wenn ich vor kurzem erst die Nebenrolle in einem anderen Film gesprochen hätte. Insofern ist aus einer kleinen Enttäuschung am Ende doch noch großer Segen geworden (lacht).

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Du sprichst ja Roz, einen Roboter, der zumindest anfangs oft noch recht neutral und monoton spricht. War es schwer, diesen Übergang zu finden zwischen Roboter und Emotionen?

Ja, das war schwer, weil es so kleine Nuancen sind. Roz entwickelt über anderthalb Stunden ganz langsam Gefühle und das muss sich über die Stimme transportieren. Die anderen Charaktere im Film, die Tiere, sind von Anfang an präsent mit ihrer Stimme und zeigen die ganze Bandbreite ihrer Gefühle. Und das war wirklich eine Herausforderung für mich, eben genau das nicht zu liefern, sondern so ganz kleine Nuancen immer ein Schrittchen weiter zu drehen. Ich habe mich so angestrengt, das gut zu machen. (lacht) Denn ich hatte mit Oscarpreisträgerin Lupita Nyong’o natürlich die perfekte Vorlage. Sie spricht die original Hollywood-Stimme, und die Aufgabe beim Synchronsprechen ist: versuch es so nah wie möglich am Original zu sprechen, nur eben in deutscher Sprache.

Die Aufnahmen finden ja allein in einer Synchronkabine statt, ohne andere Synchronsprecher:innen. Ist es nicht schwer, dann immer auf Knopfdruck die richtigen Emotionen zu finden? Besonders, wenn man immer nur kurze Abschnitte aus dem Film sieht und ja gar nicht so tief in der Handlung steckt.

Oh ja, das ist schwer, finde ich. Vor allem, wenn Szenen aus technischen Gründen in einzelne Takes geschnitten werden, bei denen ein früherer Satz plötzlich weitergeht. Da muss man dann überlegen: „Wo war ich denn mit meiner Stimme, als ich zuletzt mit dem Satz aufgehört habe?“

Man muss da den Anschluss finden und das ist nicht leicht, denn diese kleinen Ausschnitte sind so vorproduziert, dass man nicht einfach mal die letzten zwei Minuten nochmal anhören kann. Und manchmal wusste ich dann gar nicht, wo die Szene im Film hingehört. Ich habe vorher eine Vorabversion sehen können. Die war noch schwarz-weiß und danach wurde noch viel umgeschnitten, das heißt, vieles war für mich auch neu.

Und ich war eine der ersten Sprecherinnen bei der Synchronisation. Das heißt, die anderen Charaktere hatten ihre deutsche Stimme noch nicht. Dann habe ich auf Deutsch mit einem englischen Gegenüber gesprochen, und das war schon eine Herausforderung. Aber ich habe mir einfach gedacht, ich mach das jetzt wie Roz, ich installiere ein Update, ich wachse über mich hinaus, ich arbeite an mir, ich bin offen für diese neue Situation und macht das Beste draus.

Der Wilde Roboter: Roz und Brightbill
Der Wilde Roboter: Roz und Brightbill Foto: Universal Pictures Int. Germany GmbH

Ich habe das alles auch ein bisschen auf Instagram begleitet und habe Interviews geführt mit der Regisseurin Nana Spier, dem Tonmeister Mark Butler und der Snchron-Cutterin Anja Siemens und habe die Arbeit hinter den Kulissen mal genauer vorgestellt. Für mich war das ja auch neu, wer sitzt da in so einem Raum, wer macht eigentlich was, und habe auch meine Community aufgerufen, Fragen zu stellen. Und dann kam zum Beispiel die Frage, völlig legitim, ob alle Schauspieler zusammen in einem Raum aufnehmen?

Und es war nicht so, ich war ganz alleine bei den Aufnahmen, aber der Tontechniker erzählte, dass die Aufnahmen früher tatsächlich genauso gemacht wurden, er hatte dann fünf, sechs Synchron-Schauspieler in einem Raum, die in unterschiedlichen und definierten Entfernungen zueinander stehen mussten, damit es zur Szene im Film passt. Heutzutage wird meisten jeder einzeln aufgenommen, damit man hinterher in der Ton-Mischung mehr Möglichkeiten hat. Aber es ist halt komisch, wenn ein Dialog aufgenommen wird, und du hast gar kein Gegenüber, mit dem du dich dann bespielst.

Hättest du auf deiner Farm Verwendung für einen Roboter wie Roz?

Ich habe schon einen. Ich habe einen Rasenmäher-Roboter, hätte aber auch nichts gegen einen Roboter, der mir beim Unkrautjäten hilft. (lacht)

Roz hat ja einen guten Draht zu Füchsen, vielleicht könnte sie da ein gutes Wort einlegen und die Hühner so beschützen.

Genau! Roz würde perfekt auf meine kleine Farm passen. Aber ich glaube, wenn man Roz kennengelernt hat, dann will man sie auf jeden Fall in die Familie aufnehmen, ob man nun auf einer Farm lebt oder in der Stadt, sie ist einfach unglaublich zauberhaft. Man kann sie gut um sich haben, würde meine Oma sagen.

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Nach „Der Wilde Roboter“ wünscht man sich natürlich, dass diese Geschichte weitergeht. Zwei Romanvorlagen gibt es ja sogar. Ich kann mir die Antwort schon denken, aber – wärst du denn bereit, für eine mögliche Fortsetzung noch mal in die Rolle von Roz zu schlüpfen?

Natürlich! Jederzeit, aber ich würde auch jede andere kleine Nebenrolle in diesen Filmen sprechen. Ich würde Gänseküken Brightbill gerne sprechen, ich würde Gänserich Longneck gerne sprechen - bei Fuchs Fink hätte ich Schwierigkeiten. Aber nein, natürlich, ich stehe für jede Fortsetzung selbstverständlich zur Verfügung.

Du hast ja schon gesagt, du warst nie wirklich an der Schauspielerei interessiert. Zeitgleich ist das Synchronsprechen der Schauspielerei ja gar nicht so unähnlich. Man sieht es zwar nicht …

Es ist auch sehr angenehm, dass man es nicht sieht!

Ja, aber im „Tatort“ warst du ja auch schon zu sehen.

Aber in meiner Rolle als Nachrichtensprecherin. Ich habe mich selbst gespielt.

Wenn man dich also ansprechen und dir eine Rolle anbieten würde, ob nun für einen Familienfilm oder ein Drama, würdest du es in Erwägung ziehen?

Nur, wenn ich ein Tier spielen darf! Ein Huhn vielleicht!

Vielen Dank für das Gespräch!

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