Nach acht Folgen geht die Verfilmung von „Der Schwarm“ zu Ende. Wir vergleichen das Serien-Finale mit der Buchvorlage von Frank Schätzing und erklären das verwirrende Ende.
Am 9. März 2023 wurde das Serien-Finale von „Der Schwarm“ im TV ausgestrahlt, nun zeigt ZDF-Neo die Serie noch einmal. Auch in der ZDF-Mediathek sind jetzt alle Folgen der Buchadaption zum Streamen verfügbar. Vor allem beim teils verwirrenden Ende der Serie besteht aber Erklärungsbedarf. Für alle, die die achtteilige Verfilmung noch nicht bis zu Ende geguckt haben, gilt ab hier: Spoiler-Warnung zum Finale von „Der Schwarm“.
„Der Schwarm“: Die Problematik im Serien-Finale, kurz erklärt
Über die ersten sieben Folgen der Serie entdecken die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen von „Der Schwarm“ die Meeres-Intelligenz „Yrr“. Diese nutzt die verschiedenen im Ozean lebenden Arten aus und koordiniert sie dahingehend, die Menschen anzugreifen. In Folge 8 erreicht dieser unerbittliche Kampf seinen Höhepunkt.
Dabei erfahren wir auch, dass die „Yrr“ ein einzelliger Organismus ist, der aber auch zu einer vielzelligen großen Masse verschmelzen kann, eben zu einem sogenannten „Schwarm“. Dieses fremde Wesen kann sowohl allein als auch in der Gemeinschaft überleben. Denn es hat ein kollektives Gedächtnis und sendet die Botschaft aus, dass es bereits viel länger auf der Erde weilt, als die Menschheit selbst. Als solches verkündet es auch, dass es verhindern wird, dass der Mensch die Welt zerstört. Die Frage in der Science-Fiction-Serie ist dabei vor allem: Kann es Frieden zwischen beiden Spezies geben?
Um die Lebensform zu erforschen, wird im Pool des Forschungsschiffes „Thorvaldson“ ein Teil der „Yrr“ gefangen gehalten. Dadurch findet Dr. Roche (Cécile de France) heraus, dass es möglich ist, die „Yrr“ zu vergiften. Das wiederum könnte dann aber auch das ganze Ökosystem vernichten. Die Problematik dahinter drängt sich schnell auf. Denn stirbt der Ozean, sterben auch die Menschen.
„Der Schwarm“: Am Ende gibt zwei Möglichkeiten, den Schwarm zu besiegen
Das Wissenschaftsteam entwickelt eine entsprechende Waffe zur Zerstörung und testet diese, wobei Roscovitz (Klaas Heufer-Umlauf) stirbt. Dabei formt sich aber eine alternative Idee, um die gegenseitige Zerstörung zu vermeiden. Die Menschen sollen der „Yrr“ zeigen, dass sie ein Teil von ihr sind und wollen den Organismus in Roscovitz' Leiche injizieren. Denn eine Verschmelzung beider Organismen könnte sowohl für eine erfolgreiche Kommunikation untereinander sorgen als auch dafür, dass die „Yrr“ sich nicht selbst angreift.
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Als Charlie Wagner (Leonie Benesch) erkennt, dass Roscovitz' Leichnam zu lange tot ist, opfert sie sich schließlich selbst und liefert sich der „Yrr“ aus. So kann sie vom Schwarm-Organismus gelesen und verstanden werden. Dadurch hören die weltweiten Meeres-Angriffe auf.
Als Charlies Körper schließlich an einer Küste angespült wird und ihre Augen blau aufschimmern, als sie sie aufschlägt, wird klar: Ihr ist die Verschmelzung mit der „Yrr“ gelungen. Die Menschheit kann Hoffnung schöpfen. Das Ende bleibt aber offen für eine mögliche zweite Staffel.
„Der Schwarm“: Darin unterscheiden sich Frank Schätzings Buch-Ende und die Serie
Ja, es gibt Unterschiede zum Buch von Frank Schätzing: Denn in der Roman-Vorlage endet „Der Schwarm“ ein wenig anders. Hier ist es die für die Serie umgeschrieben Charakterfigur Karen Weaver, die mittels Leichnam eine emotionale Antwort bei ihrem Gegner auslösen möchte. Weaver selbst opfert sich hier aber nicht, sondern übergibt eine mit „Yrr“-Pheromonen verseuchte Leiche an das Unterwasser-Kollektiv. Viele Hauptfiguren wie Dr. Johanson (Alexander Karim), die sich für eine friedliche Lösung einsetzen, werden zuvor im Konflikt mit dem Militär, das die „Yrr“ töten will, ermordet.
Beinahe ein Jahr später ist die Menschheit noch immer damit beschäftigt, den Konflikt und den Gedanken an eine weitere intelligente Lebensform zu verdauen. Die Gesellschaft muss sich im Einklang mit der Natur neu errichten. Denn die „Yrr“ bleibt bestehen und beobachtet das menschliche Verhalten.
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