Am Nikolausabend geht es im Ersten nach Tschechien: Roeland Wiesnekker schlüpft für "Der Prag-Krimi" in die Rolle des Berliner Kommissars Jan Koller. Wir sprachen mit ihm.
Gerade noch macht Jan Koller in seinem Kommissariat einen Witz, da sieht er auch schon ein Foto seines Ex-Kollegen - tot. Klar, dass der Berliner nichts unversucht lässt, um den Fall aufzuklären. Das bedeutet auch, nach Prag zu reisen, wo der den Tod seines einstigen Partners gemeinsam mit der tschechischen Polizistin Klára Majerova aufklären will. Doch der Fall, sowieso schon persönlich, nagt bald noch mehr an den Nerven des eigensinnigen Kommissars. Denn die Reise nach Prag entpuppt sich als eine Reise in die eigene Vergangenheit Kollers, welcher selbst aus Tschechien stammt.
"Wasserleiche", der erste Teil der neuen ARD-Reihe "Der Prag-Krimi", läuft am 6. Dezember um 20.15 Uhr im Ersten. Gespielt wird der Ermittler von Darsteller Roeland Wiesnekker, auf dessen Kappe bereits etliche Krimirollen, beispielsweise im "Tatort" oder "Der Bozen-Krimi", gehen. TVMovie Online sprach mit dem Mimen.
TVMovie Online: Mir ist diese eine Szene in dem Mittelalterrestaurant, in Erinnerung geblieben. Dort haben Sie mit den Verdächtigen von einer nackten Frau auf dem Tisch gegessen. Was genau haben Sie da gegessen?
Roeland Wiesnekker: Palatschinken mit Schlagrahm und Erdbeeren. Es hat tatsächlich geschmeckt! (lacht)
War diese Szene im Drehbuch der Grund dafür, dass Sie die Rolle angenommen haben?
Als ich das gelesen hatte, hatte ich die Rolle schon angenommen. Mich hat vor allem diese Kuriosität gereizt. Jan Koller ist kein klassischer Kommissar, ich wollte alle Facetten rauskitzeln.
Was halten Sie denn von den eher unkonventionellen Ermittlungsmethoden von Jan Koller?
Es ist mal etwas ganz anderes, es erzählt auch etwas über seinen Charakter und wie die anderen damit umgehen wollen oder müssen. Es ist einfach eine schöne Erzählweise.
Im Krimi feinden sich Jan Koller und seine tschechische Kollegin Klára Majerova zuerst an. Wie verstehen Sie und Gabriela Maria Schmeide sich privat?
Wir haben uns von Anfang an sehr gut verstanden! Wir beide waren sehr offen und experimentierfreudig zueinander. Wir hatten beide Lust dazu, auszuprobieren, was in dem Film mit unseren Rollen funktioniert und was nicht. Eine sehr schöne Zusammenarbeit!
Wird die Zusammenarbeit im zweiten Teil von dem Prager Krimi zwischen den beiden besser?
Im zweiten Teil ist Jan Koller sehr angewiesen auf den ‚Good Will‘ von Klára Majerova. Dank äußerer Umstände nähern sich die beiden ein bisschen an und es entsteht so etwas wie Sympathie.
Im zweiten Teil steht Jan Koller unter Mordverdacht. Sind Sie denn auch mal privat mit dem Gesetz in Konflikt geraten?
Nein, nicht wirklich. Keine größeren Sachen, wo das Gericht auffahren musste. Und ich war auch noch nie im Knast! (lacht)
Wie war der Dreh in Prag? Waren Sie schon vorher einmal dort?
Ich war schon einmal in Prag, allerdings auch beruflich. Es war eigentlich toll, nur leider habe ich nicht viel von der Stadt gesehen. Es war ein hartes Programm am Set. Aber ich mag Prag, es ist schön und geheimnisvoll.
Haben Sie ihre Familie während der Dreharbeiten in Prag sehr vermisst?
In diesem Beruf ist das manchmal so, dass man eine Weile weg ist, wir sind da schon bisschen dran gewöhnt. Zwischendurch konnte ich aber auch mal kurz nach Hause. Aber natürlich vermisse ich meinen Sohn!
Haben Sie zu einer bestimmten Stadt eine Verbindung? So wie Jan Koller zu Prag?
Ich war ja schon in so vielen Städten, da fällt mir jetzt nichts Herausragendes ein.
Sie drehen ja hauptsächlich Krimis. Wieso immer nur Krimis?
Ja das sind halt die Angebote, die ich so kriege. Anscheinend mag man mich in Krimis und ich nehme das gerne an.
Lassen Krimis Sie immer noch schaudern oder sind Sie abgehärtet?
Krimis sind ja meistens sehr absehbar. Ich kann da gut abschalten und lasse mich da drauf ein.
Von 2015 bis 2016 waren Sie Kommissariat Leiter im Tatort Frankfurt. Könnten Sie sich vorstellen zum Tatort zurückzukehren oder ist das für Sie ausgeschlossen?
Nein das ist grundsätzlich nicht für mich ausgeschlossen, nur wenn dann in einer etwas verantwortungsvolleren Rolle. Mir war das ein bisschen zu wenig.
Welches Genre reizt Sie noch?
Komödie fände ich großartig. Nur gibt es leider so wenige gute!
Und Liebesfilme?
Ja, warum nicht, kommt ja auch mal vor im Leben. Komödie würde mich zwar mehr interessieren, aber das schließt ja die Liebe nicht aus.
Dankeschön für das Interview Herr Wiesnekker, ich freue mich schon auf den zweiten Teil vom Prager Krimi.
Ja, danke Ihnen. Der zweite Teil wird ziemlich schräg!
"Der Prag-Krimi: Wasserleiche" läuft am 6. Dezember um 20.15 Uhr in der ARD.
Interview: Laura-Sophie Stein