In „Dead Boy Detectives“ müssen zwei Verstorbene knifflige Geister-Fälle lösen. Wir trafen den Cast zum Interview über das „Sandman“-Spin-off.
Mit „Sandman“ war Netflix etwas gelungen, was vielen Fans der ursprünglichen Comic-Reihe nicht als möglich erachteten: Eine im Geiste und Optik originalgetreue Adaption der beliebten Geschichte rund um Dream / Morpheus (Tom Sturridge), dem Herr der Träume. Die Serie war allerdings auch bei Nicht-Comicleser:innen enorm erfolgreich, weswegen eine zweite Staffel schnell angekündigt wurde – und nun mit „Dead Boy Detectives“ ein Spin-off erscheint.
„Dead Boy Detectives“: Darum geht es in der Netflix-Serie
In der ersten Staffel geht es um die titelgebende Detektei der beiden verstorbenen Edwin (George Rexstrew) und Charles (Jaden Revri, „Fate: The Winx Saga“). Diese versuchen anderen Geistern dabei zu helfen, ungeklärte Mysterien und Rätsel zu lösen. Eines Tages treffen sie auf das Medium Crystal (Kassius Nelson) und die Studentin Niko (Yuyu Kitamura) – wodurch sich ihr Leben nach dem Tod radikal ändert.
Das könnte Sie ebenfalls interessieren:
- „Rentierbaby“ auf Netflix: So krass ist die wahre Geschichte hinter der Serie
- „Peaky Blinders“-Film: Cillian Murphy kehrt im September zurück!
- Netflix erhöht erneut die Preise!
„Dead Boy Detectives“: Muss man „Sandman“ kennen?
Der Anfang von „Dead Boy Detectives“ wirft die Zuschauer:innen direkt in die Abenteuer von Edwin und Charles. Vieles wird nicht erklärt, dass ist aber auch nicht unbedingt nötig – außer zwei Cameos braucht man kein Vorwissen. Wie zuvor bei „Sandman“ liegt auch hier ein großer Teil des Spaßes darin, sich auf die seltsame und mystische Welt einzulassen. Wenn man sich daran gewöhnt hat, dass Katzen sprechen und Walrosse zu Menschen werden können, kann man sich auf das konzentrieren, was „Dead Boy Detectives“ sehr anders wirken lässt als die Mutterserie: die zwischenmenschlichen Beziehungen.
Auch wenn viele Plotpunkte aus diversen anderen Formaten bekannt vorkommen, wirken sie bei „Dead Boy Detectives“ ziemlich frisch. Gerade Edwin und Charles machen eine tolle Wandlung durch, die man nach den ersten zwei Folgen so nicht unbedingt erwartet.. Auch Crystal, Niko und ihre Vermieterin Jenny (Briana Cuoco) wachsen einem über die Laufzeit von acht Folgen ans Herz. Als zentrales Problem ihrer Figuren macht die Serie fehlende Kommunikation aus, wie die Hauptdarsteller:innen im Interview mit uns erklärten:
Dieser rote Faden zieht sich durch alle Figuren. Auch wenn hierbei nicht alle Beziehungen zufriedenstellend ausgestaltet werden, können die Darsteller:innen gerade in den emotionalen Szenen vollends überzeugen. Gerade der Trip in ein bestimmtes Reich entwickelt sich durch die Handlungen der Figuren, aber auch durch die tollen Designs zu einem großartigen Highlight, das ein würdiges Staffelfinale gewesen wäre. Allerdings läuft „Dead Boy Detectives“ in einem bestimmten Rhythmus ab, von dem man nicht vermutet hätte, ihn so auf einer Streaming-Plattform zu sehen: dem sogenannten „Monster of the Week“, oder hier dem „Fall der Woche“.
Damit wird ausgedrückt, dass pro Episode einer Serie, die früher meist wöchentlich im TV liefen, ein Monster bekämpft oder ein Fall bearbeitet wird. Im linearen TV ist dieses Vorgehen immer noch üblich, Streaming-Shows hingegen setzen häufig auf eine durchgehende Geschichte. Die gibt es zwar bei „Dead Boy Detectives“, aber nur selten zahlen ihre Fälle darauf ein. So bekommt man ein Finale, welches zwar früh vorbereitet wird, so aber seltsam losgelöst von der persönlichen Reise der Hauptfiguren wirkt.
„Dead Boy Detectives“: Fazit
Ds ist aber nur ein kleiner Makel an einer ansonsten tollen Serie. Die „Dead Boy Detectives“ brauchen etwas, damit man mit ihnen warm wird. Wenn dann aber alle Figuren an dem Platz sind, wo sie hingehören, entwickeln die neuen Abenteuer im „Sandman“-Universum einen spannenden Sog, der auch durch die fantastischen Designs und unheimlichen Vorkommnisse verstärkt wird. Wir würden uns auf jeden Fall freuen, noch mehr Fälle mit den toten Detektiven lösen zu dürfen.