Eigentlich ist „Dahoam is Dahoam“ für idyllische Landschaften und liebevolle Geschichten bekannt – wer hätte gedacht, dass die bayrische Serie waschechte Skandale auslösen kann?
Ein kleiner Ort, mitten im tiefsten Bayern. Freundliche Charaktere, kleine Reibereien, aber stets mit Happy End und Wohlfühlgarantie – das ist „Dahoam is Dahoam“. Über 3.200 Folgen wurden seit dem Serienstart 2007 bereits auf dem öffentlich-rechtlichen Sender BR ausgestrahlt.
„Dahoam is Dahoam“: Große Kritik an „verkitschter Sprache“
Umso überraschender, dass die Serie trotz ihres idyllischen Charakters bereits für den ein oder anderen Skandal und Kritik gesorgt hatte. Zu Beginn wurde den Macher*innen der Sendung unter anderem vorgeworfen, den bayrischen Dialekt, mit dem die Personen dort sprechen, zu verfälschen. Viele beschwerten sich, das dort gesprochene Bayrisch sei nur eine verkitschte Version des eigentlichen Sprachgebrauchs.
Tatsächlich werden wesentliche Elemente der bayrischen Sprache tatsächlich vereinfacht oder weggelassen – allerdings nur, um auch den Bewohner*innen anderer Bundesländer das Verstehen zu erleichtern. Andernfalls, so fürchteten die Produzent*innen, könne man die Schauspieler*innen eventuell nicht verstehen.
„Dahoam is Dahoam“: Auftritt von CDU-Politiker Markus Söder
Wesentlich größere Kreise zog hingegen der Auftritt von Politiker Markus Söder. Der bayrische Ministerpräsident hatte 2016 einen Auftritt in der Folge „Politische Wurstphobie“. Darin verkörperte er sich selbst und wurde nach einer Autopanne von der Bürgermeisterin des fiktiven Ortes Lansing mitgenommen. Das war jedoch nicht, was die Zuschauer*innen so störte – nein, tatsächlich schwärmt der CDU-Politiker im Auto der Bürgermeisterin dann erst einmal ausgiebig von der bayrischen Staatsregierung und zählt auf, was sein Ministerium alles geleistet habe.
Dieser Auftritt hatte eine deutliche Beschwerde der Grünen und der SPD zur Folge, die ein solches Werbeverhalten für die CDU in „Dahoam is Dahoam“ völlig unangebracht fanden. Auch die ZDF „heute show“ machte sich im Nachhinein über den Bayrischen Rundfunk lustig, nannten ihn den „schleimigsten Fernsehsender der Welt“.
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Als Konsequenz daraus kündigte der damalige Intendant Ulrich Wilhelm an, in Zukunft alle Auftritte von Politiker*innen bei „Dahoam is Dahoam“ zu unterbinden.
„Dahoam is Dahoam“: Skandal um Manuela Baumhäckel
Und noch ein politischer Skandal: „Dahoam is Dahoam“-Schauspielerin Manuela Baumhäckel machte erst kürzlich auf sich aufmerksam als im Juni durch die „Süddeutsch Zeitung“ bekannt wurde, dass sie als Reporterin für den Querdenker-Sender „Auf1“ unterwegs war. Der Sender gilt als rechtsextrem und verleumdet unter anderem öffentlich-rechtliche Sender – wie den BR, für den Manuela Baumhäckel selbst vor der Kamera steht!
In „Dahoam is Dahoam“ spielt sie die Rolle der Gabriele Rankl, besser bekannt als Landfrau Gabi, die stets für Klatsch und Tratsch zu haben ist.