Die neue Staffel von "Blutige Anfänger" steht in den Startlöchern. Wir sprachen vorab mit Cheyenne Pahde über die neuen Folgen, die dramatischen wie auch amourösen Entwicklungen rund um Charlotte und den tragischen Verlust von Sami Malouf...
Am 3. Januar ist es endlich so weit: Das ZDF strahlt die langersehnte fünfte Staffel der Krimiserie "Blutige Anfänger" aus! Wieder mit dabei ist auch Cheyenne Pahde. Ihre Figur Charlotte von Merseburg steht in den neuen Folgen im Fokus, nachdem ihr Cousin tot aufgefunden wird. Als wäre das noch nicht schlimm genug, findet die junge Polizeianwärterin auch noch heraus, dass ihre Eltern jahrelang ein düsteres Geheimnis hegten.
ACHTUNG SPOILER!
Doch auch der Rest der Rookies und ihrer Ausbilder:innen hat mit Herausforderungen im Privaten wie Beruflichen zu kämpfen, allem voran den Folgen von Julia Salomons Gefangennahme und Sami Maloufs Rettungsversuch im letzten Staffelfinale. Der Sender hat bereits durchblicken lassen, dass es für den Chef der MoKo nicht gut ausgeht, denn ein Nachfolger ist bereits gefunden: Torsten Kaiser (René Steinke) nimmt in seinem Sessel Platz - nicht unbedingt zum Wohlwollen der Abteilung...
Wir hatten vor dem Start der neuen Folgen die Gelegenheit mit Cheyenne Pahde ausführlich über den Dreh von "Blutige Anfänger", die Entwicklungen in der MoKo Halle, den Abschied von Malouf und Charlottes neue Liebelei zu sprechen.
Cheyenne Pahde über "Blutige Anfänger"-Dreh: "Wissen nur grob, wo es hingeht"
Anfang Januar startet endlich die langersehnte neue Staffel von “Blutige Anfänger” im ZDF. Deine Figur Charlotte steht im Vordergrund. Hast du denn auch von den anderen Storylines, die uns erwarten, etwas mitbekommen?
Ich habe Gott sei Dank den kompletten Überblick über die ganze Staffel (lacht). Ich glaube aber auch, dass es zu der Schauspielarbeit dazugehört, dass man weiß, was in den Storylines passiert, sobald man für ein Projekt zusagt. Mir hilft das bei der Vorbereitung sehr zu wissen, wo es mit der Rolle hingeht, welche Entscheidungen sie trifft und warum. Und ich hoffe, dass ich das dann so rüberbringen kann, dass die Zuschauer Charlottes Beweggründe für gewisse Taten auch nachvollziehen können.
Das bedeutet natürlich, dass wir super viel zu lesen haben, wenn wir die ganzen Drehbücher bekommen haben. Aber wir machen das immer Schritt für Schritt!
Was heißt das genau?
Die Außenaufnahmen entstehen zwar in Halle, weil da die Serie spielt, aber der Rest wird in Berlin gedreht. Insgesamt drehen wir in fünf Monate drei Blöcke nacheinander und bekommen für jeden Block nach und nach erst die Drehbücher.
Also wisst ihr zu Beginn der Dreharbeiten noch gar nicht, wie die Staffel endet?
Ja, weil wir Block für Block drehen und da wahnsinnig viel Stoff zum Abarbeiten, Lernen und zum Drehen haben, wissen wir tatsächlich am Anfang des Blocks nur grob, wo der nächste und wo der übernächste Block hingehen. Während wir drehen ist alles also noch ein bisschen in der Schwebe, die Rollen und die Geschichten entwickeln sich dann manchmal nochmal. Daher sind wir teilweise dann doch überrascht, wenn wir die letzten Bücher in die Hand bekommen! Ein kleiner Nervenkitzel, bevor man erfährt, wie alles endet (lacht).
Inwiefern hast du Einfluss auf die Entwicklung deiner Figur?
Also natürlich ist grob die Richtung vorgegeben von Leuten, die sich damit viel besser auskennen als wir Schauspielern. Ich möchte die Drehbuchautoren auch gar nicht zu viel beeinflussen, die kennen unsere Rollen ja sehr gut und bisher hat alles ganz gut geklappt!
Generell finde ich es aber total wichtig, dass man offen und ehrlich seine eigene Meinung vertreten darf, wenn man zum Beispiel etwas nicht möchte oder wenn man findet, etwas passt nicht zur Rolle. Deswegen gibt es Drehbuchbesprechungen mit den Schauspielern, den Autoren und anderen Leuten, die noch involviert sind, immer am Anfang eines Blocks. Gerade bei der Arbeit mit so vielen Leuten ist das extrem wichtig, da dann oft Meinungen untergehen können. Aber nur redenden Menschen kann geholfen werden! Und wir haben ja alle ein Ziel, und zwar, dass die Folgen gut, erfolgreich und auch authentisch sind und dass jeder seinen Job gut machen kann.
Gab es eine Storyline, bei der du mal gesagt hast: “Bis hierhin und nicht weiter”?
Also im Groben war ich bisher mit den Storylines immer total zufrieden. Bis jetzt ist eigentlich alles echt ganz gut gelaufen. Ich habe auch eine relativ dankbare Rolle. Ich finde die Arbeit vor Ort aber sehr wichtig, dann bespricht man sich nochmal, dann passiert noch dies und das und dann ändert man noch einmal was. Passiert auch alles in Absprache und es ist nicht nur die Änderung, die ich will, sondern da ist dann auch der Regisseur, ein Coach , die Kamera dabei. So finden wir immer, wenn wirklich irgendwo der Schuh drückt, Lösungen. Und obwohl etwas vorgeschrieben ist, kann man auch kreativ sein – das liebe ich so an meiner Arbeit!
Letztes Jahr war schon eine irre Erfahrung für mich, aber dieses Jahr war es noch mal schöner bei “Blutige Anfänger”, weil man jetzt natürlich die Leute kennt, man ist ein eingespieltes Team! Als ich dieses Jahr ans Set gekommen bin, war das ein bisschen wie nach Hause kommen. Das hat mir total Spaß gemacht!
"Blutige Anfänger": Konkurrenzkampf löst sich in Staffel 5 ein bisschen auf
Das klingt ganz anders als bei den Rookies, die immer noch zueinander etwas distanziert wirken und bei denen immer auch ein bisschen Konkurrenzdenken mitschwingt...
Da wird noch einiges passieren in dieser Staffel (lacht)! Wir sind ja eine Krimiserie, in deren Fokus die Polizeiarbeit steht, aber dafür schon ein Format, dass außergewöhnlich viele private Geschichten mit in die MoKo bringt. Das finde ich toll! Wie oft hat man schon einen Krimi geguckt und sich gefragt, was die Kommissarin oder der Polizeischüler zu Hause macht, sobald Feierabend ist?! Wir schaffen das schon ganz gut, finde ich, und balancieren mit “Blutige Anfänger” zwischen Professionalität am Arbeitsplatz und privaten Beziehungen.
Apropos Beziehungen: Der Konkurrenzkampf löst sich dieses Jahr so ein bisschen auf, das kann ich schonmal verraten. Auch wenn natürlich nicht jeder immer mit jedem befreundet ist!
Privat ist das unter uns Schauspielern total anders, wir verstehen uns super gut! Im zweiten Jahr sind wir mehr Family geworden, weil wir uns jetzt alle besser kennen. Wir können uns auch mal ein bisschen entspannen, weil wir auch darauf vertrauen können, dass der andere einem den Rücken stärkt, wenn mal was ist. Abseits vom Set haben wir aber nicht viel gemacht, weil wir so viel und unterschiedlich gedreht haben, dass uns sie Zeit gefehlt hat. Teils wurden wir um 6 Uhr morgens abgeholt und sind 21 Uhr nach Hause gekommen. Wir haben auch einen Gruppenchat, in den wir ab und zu schreiben, und haben einfach versucht, uns die Zeit, die wir hatten, so schön wie möglich zu machen.
Das macht so viel aus! Wie war es denn mit den neuen Kolleg:innen, die dazugestoßen sind?
Es ist natürlich toll, wenn man Kollegen hat, mit denen man sich gut versteht. Wir verbringen ja wahnsinnig viel Zeit miteinander. Dieses Jahr sind dann auch noch neue Rollen dazu gekommen, und wir als eingeschworenes Team waren ganz gespannt auf die Verstärkung! Als die kam, war es direkt, als wären Petra Kleinert und Renee Steinke schon immer dabei gewesen. Eins kann ich sagen: Es war eine super Staffel!
Tod in "Blutige Anfänger"-Staffel 5 bestätigt: Keine Rückkehr von Sami Malouf
Auf Sami Malouf müssen die Fans allerdings verzichten. Wie habt ihr als Team hinter der Kamera denn empfunden, als ihr von Neil Malik Abdullahs Ausstieg erfahren habt?
Wir haben immer alle noch einen super engen Draht zueinander. Aber es ist natürlich immer schade, wenn Schauspielkollegen die Serie verlassen. Leider gehört es zu unserem Job dazu, sonst würde dieser ganze Kreislauf bei „Blutige Anfänger“ auch gar nicht funktionieren. Und irgendwann ist auch bei uns mal Schluss.
Ich denke, wir sind gut damit umgegangen, als Neil ausgestiegen ist, und haben dafür wieder jemanden Neuen bekommen. So dreht sich alles weiter! Natürlich beeinflusst das die Serie. Aber wir Schauspieler konnten das super fürs Spiel nutzen und alles, was der Zuschauer vielleicht negativ auffasst, versuchen in etwas Positives umzuwandeln. Und ich glaube, das ist uns ganz gut gelungen.
In der Serie ist dem Team anzumerken, dass alle mitgenommen sind. Jeder von ihnen hat seinen ganz eigenen Umgang damit: Julia hat heimlich Schießen gelernt, Coco wiederum setzt bewusst auf Teamgeist und Zusammenhalt und versucht positive Stimmung zu verbreiten. Ich fühlte mich als Zuschauerin abgeholt, weil das Ganze nicht spurlos an der MoKo vorbeigegangen ist…
Siehst du, und diesen Stoff benutzen wir, um etwas Gutes daraus zu machen. Genauso funktioniert eine Serie, in der eine Entscheidung alle betrifft. So entstehen wieder neue Geschichten.
Charlotte muss in der neuen Staffel ebenfalls einen Verlust verkraften: Ihr Cousin stirbt und dann hat sie ein Zerwürfnis mit ihren Eltern, als sie herausfindet, dass ihre Mutter etwas verbirgt. Dem Ganzen geht sie natürlich nach. Was kannst du darüber verraten?
Ich habe mich total gefreut, als ich gelesen habe, dass Charlotte einen privaten Strang bekommt und dann auch noch mit ihrer Familie! Letztes Jahr haben wir schon ein bisschen über ihren Background und die Verhältnisse erfahren, in denen sie aufgewachsen ist. Dieses Jahr hatte ich dann als Charlotte die Möglichkeit, auch so ein bisschen von meinem Zuhause zu zeigen und den Zuschauer auch ein bisschen durch meine Welt mitzunehmen.
Das hat natürlich mit sich gebracht, dass wir erstmal einen richtig coolen Außendreh in einer riesigen Villa am Wannsee hatten. Das waren die ersten Drehtage dieser Staffel, ein cooler Einstieg für mich als Schauspielerin also! Außendrehs machen immer Spaß, ich finde, die beflügeln einen total in seiner Arbeit! Man bekommt was ganz Tolles und kann super coole Sachen daraus machen - egal, ob es jetzt eine Party-Szene mit Glitzerkleid ist oder etwas anderes. Das ist natürlich immer etwas aufregender als sonst!
Auf jeden Fall kann ich verraten, dass es nochmal super spannend wird! Wir haben die Rolle weiterentwickelt, Konflikte in der Familie angesprochen, Beziehungen hinterfragt. Und es kommt zu einem harten Bruch zwischen Charlotte und ihrer Familie, aber ich darf nicht zu viel verraten, du weißt ja, wie es läuft.
"Blutige Anfänger"-Staffel 5: Charlotte entzweit Bruno und Philipp!
Das ZDF hat schon durchblicken lassen, dass Charlotte dann ins Wohnheim zieht. Dort startet sie aber keine Dreiecksbeziehung mit Umut und Anastasia, wie man vielleicht denken könnte, wenn Charlotte schonmal rebelliert. Stattdessen lässt sie sich auf Philipp ein!
Ja, das wär auch nichts Neues gewesen. Man sagt ja auch immer so schön: Aufgewärmte Sachen schmecken nicht. Darum dachte sich Charlotte, sie macht lieber etwas ganz Neues (lacht). Diese Entscheidung wird die Zuschauer auch ganz schön überraschen!
Und Bruno garantiert auch!
Ja, auf jeden Fall, ich glaube, das werden einige nicht so gut finden. Aber das ist wie im echten Leben auch: Da macht man manchmal Dinge, da denkt man nicht drüber nach, die macht man einfach (lacht)!
Wir sind gespannt!
Wer wissen will, wie sich die Geschichte von Charlotte, Philipp, Bruno und Co. genau bei "Blutige Anfänger" entwickelt, hat ab dem 3.Januar 19.25 Uhr im ZDF die Gelegenheit dazu! In der Mediathek des Senders findet ihr ab dem 3. Januar alle Folgen online zum Streamen.
*Affiliate-Link