Der "Fast & Furious"-Star Vin Diesel lässt im All-Abenteuer "Riddick" wieder die Muskeln spielen. TV Movie sprach mit ihm über Turbo-Mütter, Mini-Diesel - und Reis mit Bohnen.
Ein ausgebüxter Schwerverbrecher ebnete ihm den Weg: Als Richard B. Riddick in "Pitch Black – Planet der Finsternis" gelang Vin Diesel (46) im Jahr 2000 der Durchbruch . Kein Wunder also, dass der Action-Star nicht vom kahlköpfigen Kriminellen lassen kann: Neun Jahre nach "Riddick: Chroniken eines Kriegers" kommt jetzt Teil 3 ins Kino. In "Riddick" setzt der (fast) sympathische Soziopath sein Planeten-Hopping weiter fort, kämpft diesmal gegen Alien-Bestien und intergalaktische Kopfgeldjäger. Schuld daran, dass so lange im All Funkstelle herrschte, ist der Erfolg von "Fast & Furious": Die sechsteilige Renn-Action-Reihe mit Diesel als Star spielte 2,3 Milliarden Dollar weltweit ein, die beiden Sci-Fi-Filme 170 Millionen. Vin Diesel hat im Übrigen noch große Pläne mit seinem geliebten Knacki: Zwei weitere Teile der "Riddick"-Saga sollen folgen.
TV Movie: Mr. Diesel, "Riddick" ist seit Ewigkeiten Ihr Traumprojekt. Verraten Sie uns, warum?
Vin Diesel: Ich identifiziere mich mit dem Charakter. Als ich damals das Drehbuch las, sah ich mich selbst. Riddick ist ein Anti-Held, ein völlig missverstandener Typ. Keiner glaubt an ihn, keiner baut auf ihn. So ähnlich ging es mir auch am Anfang meiner Karriere.
TV Movie: Aber warum gleich eine ganze Reihe?
Vin Diesel: Warum? Meine Fantasie ging nach "Pitch Black" mit mir durch. Ich stellte mir vor, in welchem Universum Riddick lebt, und daraus entstanden die nachfolgenden Filme.
TV Movie: Welche Rolle spielten dabei die Fans?
Vin Diesel: Sie waren ausschlaggebend dafür, dass das Projekt zustande kam. Es begann alles auf Facebook. Die Fans forderten einen neuen Riddick, wünschten sich nach den relativ unblutigen "Chroniken" wieder härtere Action. Ich erhielt so viele Kommentare, dass ich alle Hebel in Bewegung setzte.
TV Movie: Sind Sie ein ähnlicher Überlebenskünstler wie Ihre Helden im Film?
Vin Diesel: Ja, hab’ ich von meiner Mutter. Sie ist unverwüstlich. Ich werde oft gefragt, woher ich meine Stärke und mein Selbstvertrauen habe. Die Antwort lautet: von meiner Mutter. Sie hatte nie viel Geld. Trotzdem schaffte sie es, mit zwei Kindern alles zu erreichen, was sie sich in den Kopf gesetzt hatte. Für mich ist sie eine Heldin. Sie mussten zu Beginn ihrer Karriere ganz schön kämpfen! Ich brauchte zum Glück nie sehr viel. Um Anfang der 90er mein erstes Drehbuch zu schreiben, holte ich mir einen Computer, den ich nach 30 Tagen wieder zurückgeben konnte. Ich hatte nicht das Geld, um ihn zu behalten. Mein Lieblingsessen war alles, was ich umsonst bekam. Ich aß, was man mir vorsetzte.
TV Movie: Heute sind Sie wählerischer?
Vin Diesel: Um ehrlich zu sein, esse ich immer noch wie damals. Ich bin zufrieden, wenn ich einen Teller Reis und Bohnen habe. Was Essen betrifft, bin ich echt unkompliziert.
TV Movie: Sie haben zwei Kinder. Was hat sich dadurch in Ihrem Leben verändert?
Vin Diesel: Meine Kinder haben mich weich werden lassen (lacht). Früher dachte ich nur an die Arbeit, heute nur an die Kids. Mein Junge ist drei, meine Tochter fünf. Ich bin sehr wählerisch geworden, was meine Jobs betrifft, weil ich nicht lange von ihnen getrennt sein will. Ich habe jetzt eine höhere Aufgabe zu erfüllen: Vater und Vorbild sein.
Interview: Helen Höhne