Seit heute jagen blinde, kalkweiße Haie in "47 Meters Down: Uncaged" Kinozuschauern Angst und Schrecken ein. Wir sprachen mit Darstellerin Sistine Stallone, der Tochter von Action-Ikone Sylvester Stallone, über ihr Schauspieldebüt.
Sie sind riesig, blind und haben einen nie endenden Appetit: Gleich mehrere Haie treiben in einer im Wasser versunkenen Maya-Stätte ihr Unwesen. Sie haben sich an das Leben im Höhlensystem perfekt angepasst, wittern und erspüren ihre Beute schon bei kleinsten Bewegungen im Wasser. Das müssen sie auch, um in dieser unwirtlichen Welt zu überleben. Denn abgesehen von einem Fisch hier und da, der sich in die verwinkelten Unterwasserkatakomben verirrt, hat schon seit Langem nichts Größeres mehr ihren Weg gekreuzt. Doch das ändert sich nun!
Vier Schülerinnen machen sich im Nachfolger des Überraschungserfolgs "47 Meters Down", der ab dem 10. Oktober bei uns im Kino zu sehen ist, auf zu einer geheimen Badestelle abseits allen Trubels. Dabei entdecken sie den Eingang zu eben jener jahrhundertealten, inzwischen gefluteten Grabstätte, die nur darauf wartet, erkundet zu werden. Neugierig und mit der Tauchausrüstung, die einige Forscher vor Ort für später zurückgelassen haben, schwimmen sie hinein in die engen Gänge, um "nur einmal kurz" zu schauen, was sich dort verbirgt - nichtsahnend, dass ihre Ankunft bereits von ein paar ausgehungerten Raubfischen bemerkt wurde.
Als die Teenager endlich merken, in welcher Gefahr sie schweben, ist es zu spät: In der ausbrechenden Panik kommt es einer Erschütterung, die den Eingang zum Einsturz bringt. Die vier Freundinnen sitzen fest - und mit ihnen gleich mehrere Haie, die nur darauf warten, dass ihrem Hauptgang der Sauerstoff ausgeht.
"47 Meters Down: Uncaged"-Star Sistine Stallone: "Ich wäre auch mit echten Haien getaucht"
Sistine Stallone, die Tochter von Action-Held Sylvester Stallone ("Rambo", "Rocky", "The Expandables"), schlüpft für "47 Meters Down: Uncaged" in die Rolle von Nicole, eine der vier jungen Frauen, die in dem Unterwasserlabyrinth um ihr Leben kämpfen. Für die 21-Jährige das erste Filmprojekt. Wir sprachen mit ihr über ihre Figur Nicole, warum sie log, um den Part zu bekommen, den beklemmenden Dreh und warum ihr Vater sie nicht in einem seiner Filme dabei haben will.
+++ ACHTUNG SPOILER +++
TVMovie Online: Wie war es, von einem Hai gefressen zu werden?
Sistine Stallone: Oh mein Gott, es hat so wehgetan! Vorher haben mir alle Leute gesagt, dass man es gar nicht merkt. Aber es war sehr schmerzhaft (lacht)!
Wieso hast du dir dann ausgerechnet „47 Meters Down: Uncaged“ ausgesucht? Warst du schon vorher ein Hai-Horrorfilm-Fan?
Absolut! Als ich 15 oder 16 Jahre alt war, war mein Lieblingsfilm „Soul Surfer“. Ich hab ihn mir immer wieder angesehen. Aus irgendeinem Grund bin ich seither bei diesen Hai-Horrorfilmen geblieben. Außerdem bin ich ein großer Fan des ersten „47 Meters Down“. Als ich dann die Gelegenheit bekam, für den zweiten Teil vorzusprechen, habe ich gemerkt, dass ich das unbedingt machen will!
Wann hast du dich entschieden, vom Model- ins Schauspielbusiness zu wechseln?
Ursprünglich hatte ich das gar nicht vor. Aber dachte ich: Warum nicht mal etwas anderes machen, etwas, für das ich mich aus meiner Komfortzone herausbewegen muss? Ich ging noch zur Schule und wollte etwas nebenbei machen, das einfach Spaß bringt, bei dem ich mich selbst nicht ganz ernst nehme – und das hat geklappt!
Dein Vater ist schon seit Jahren erfolgreich im Schauspielgeschäft. Inwiefern hat er dir Tipps für deinen ersten Film geben können?
Er hat mich schon immer extrem unterstützt, wenn ich etwas wirklich machen wollte, und jetzt halt auch. Klar konnte ich mir auch einiges von ihm angucken, zum Beispiel, dass man am Set höflich miteinander umgeht und sich gegenseitig respektiert. Das wollte ich natürlich auch.
Du sagst, du bist ein großer Fan des ersten „47 Meters Down“. Inwiefern unterscheidet sich der zweite Part?
Ich denke, „47 Meters Down: Uncaged“ ist eine noch krassere Version des ersten Films. Dieses Mal spielt sich der Großteil der Handlung in einem Höhlensystem unter Wasser ab, in dem sich zwei Schwestern und ihre Freundinnen verirren und versuchen, den Weg nach draußen zu finden. Die Haie, mit denen sie es zu tun bekommen, sind allerdings nicht durch einen Käfig von ihnen getrennt. Die vier Mädels schwimmen frei herum – genauso wie die Haie. Sie verlieren dabei ihre Liebsten und sich selbst. Es geht viel darum, Entscheidungen zu treffen und Opfer zu bringen. Ich finde, es ist ziemlich cool, dass der Zuschauer sieht, wie sich die Beziehung der Schwestern untereinander verändert und weiterentwickelt.
Zugegeben – ich habe mich beim Zusehen mit jeder Szene mehr in meinem Kinosessel verkrochen und vor Schreck mehr als einmal laut geschrien.
Gut so! Wir lieben das (lacht)!
Wie war es für dich, an diesem beklemmenden Ort unter Wasser zu drehen?
Ja, es war schon eine sehr klaustrophobische Situation, in der wir uns da befanden, und in einigen Szenen war diese Angst für uns auch tatsächlich real. Aber ich bin ein Adrenalin-Junkie und liebe es, mich weiter zu pushen. Es gab beispielsweise Drehs, in denen wir wirklich nur wenige Zentimeter Luft zum Atmen über uns zur Verfügung hatten, was ich extrem aufregend fand, während einige der anderen Mädchen leicht… nervös wurden. Das Klippenspringen wollte ich auch unbedingt selbst machen. Mir macht sowas einfach extrem Spaß!
Ich habe irgendwo gelesen, dass du und deine Co-Darstellerin Corinne Foxx [Tochter von Darsteller Jamie Foxx, Anm.d.Red.] vor dem Dreh nicht schwimmen konntet. Stimmt das?
Ja, wir waren vorher echt schlechte Schwimmer! Ich hatte wirklich Angst, ich würde die Rolle nicht bekommen, also habe ich ein bisschen geschummelt und gesagt, ich könne Scuba diving (lacht). Ich wollte die Rolle eben unbedingt und dafür so gut wie möglich vorbereitet sein. Als ich dann die Zusage bekam, habe ich mir dann sofort einen Tauchlehrer und Schwimmtrainer gesucht und angefangen zu trainieren. Zum Start des Drehs konnte ich es dann ganz gut (lacht).
Bist du seither noch einmal tauchen gegangen?
Absolut nicht, nein! Ich glaube, ich bin für mein Leben genug getaucht (lacht).
Gabs auch echte Haie da unten oder wurden die Tiere für „47 Meters Down: Uncaged“ animiert?
Ich glaube, wären es echte Haie gewesen, wäre ich trotzdem mit ihnen getaucht! Stattdessen haben sie aber diese riesigen, motorbetriebenen Haikopfattrappen eingesetzt, die von Tauchern bewegt wurden und die auch schon ganz schön realistisch waren. Für mich eigentlich realistisch genug (lacht)!
Wie lange habt ihr insgesamt unter Wasser verbracht?
Am Tag waren das schon meistens so fünf bis sieben Stunden. Wir haben für die Außenszenen etwa zwei Wochen in der Dominikanischen Republik gefilmt und anschließend zwei Monate lang in Tanks in London verbracht. Ich würde es wieder tun, wenn ich die Chance hätte!
Was hälst du von dem fertigen Film? Hast du dich noch erschreckt, als du ihn dir angesehen hast, oder kann dich nichts mehr schocken, weil du selbst mitgewirkt hast?
Es ist so seltsam, den finalen „47 Meters Down: Uncaged“ zu sehen, wenn man selbst bei der Entstehung dabei war! Es fühlt sich surreal an, ich glaube, ich muss ihn mir noch ein paar Mal anschauen, um mich daran zu gewöhnen (lacht)! Ich konnte es auf jeden Fall nicht erwarten, den Tod meiner Figur auf der Leinwand zu sehen. Ich habe die ganze Zeit gedacht ‚Tu es, friss sie!‘ Es hat Spaß gemacht dabei zuzusehen. Sie hat es so verdient (lacht).
Also war es auch das Ende, auf das du für deine Figur gehofft hast? Und was denkst du über das Ende des Films?
Ich hätte es nicht anders haben wollen, es war das einzig richtige Ende!
Und kommt nach „47 Meters Down: Uncaged“ nun ein Action-Streifen mit deinem Vater?
Das ist eigentlich ganz witzig. Mich interessiert auf jeden Fall, wie es hinter der Kamera zugeht, und ich versuche das so gut es geht aufzusaugen, wenn ich am Set bin. Aber was das Schauspielern angeht… Er will uns Kinder in keinem seiner Filme dabeihaben (lacht). Ich weiß nicht genau, was ich davon halten soll (lacht). Mein Vater meint eben, wenn ich wirklich diesen Weg einschlagen will, dann muss ich das alleine hinkriegen.
Würdest du sagen, es ist ein Vorteil, jemanden in der Familie zu haben, der sich in dem Business auskennt, oder gestaltet es sich dadurch sogar schwieriger, sich seinen eigenen Namen zu machen?
Ich glaube, es ist in der Hinsicht ein Vorteil, dass mein Vater schon so viel über die Branche weiß und uns einige Tipps mit auf den Weg geben kann. Dass er allerdings so bekannt ist, bringt manche Leute dazu, uns Kinder zu unterschätzen. Und ich liebe es, diesen Menschen das Gegenteil zu beweisen!
Für welches Projekt würdest du gerne einmal vor der Kamera stehen?
Eine TV-Serie wäre ziemlich cool! Ich würde gerne sehen, zu was ich fähig bin. Aber ich glaube, als Nächstes probiere ich mal aus, wie es als Producerin so ist…
Wir drücken die Daumen für das nächste Projekt und bedanken uns für das Gespräch!
Wer sich ein Bild von Regisseur Johannes Roberts neuem Hai-Splatter-Streifen machen will, kann dies ab heute im Kino! Hier gibts den Trailer:
von Sophie Piper