Die Netflix-Serie "Transatlantic" ist gestartet. Gibt es eine Fortsetzung? Und wenn ja, wie sähe die aus? Wir haben bei Serienschöpferin Anna Winger nachgefragt.
Am 7. April ist die neue Serie von "Unorthodox"-Schöpferin Anna Winger bei Netflix angelaufen. "Transatlantic", so der Name der siebenteiligen Produktion, beruht auf wahren Begebenheiten, die sich in Marseille in den Jahren 1940/41 abspielten, hier und da gespickt mit fiktiven Elementen.
Die Serie setzt ein, als die Nationalsozialisten gerade Paris besetzt haben. Varian Fry und Mary Jayne Gold arbeiten für die Hilfsorganisation ”Emergency Rescue Committee” in Marseille und riskieren ihr Leben, um Flüchtlingen - darunter zahlreiche Kunstschaffende und Schriftsteller:innen wie etwa Max Ernst, Marc Chagall oder Hannah Arendt - helfen zu entkommen.
Gemeinsam mit einigen anderen, die sich ihnen anschließen, beziehen Varian, Mary Jayne und ihre Schützlinge schließlich eine verlassene Villa am Rande der Stadt. Hier weicht die drohende Lebensgefahr, in der alle Beteiligten schweben, schon bald einer Art Parallelwelt aus romantischen Verflechtungen und lebensbejahenden Künstler-Parties, die im völligen Gegensatz zu dem außerhalb der Grundstücksmauern und in ganz Europa wütenden Zweiten Weltkrieg zu stehen scheint. Doch dem ist nicht so...
"Transatlantic"-Staffel 2: Eine Fortsetzung mit einem anderen Ansatz?
ACHTUNG SPOILER!
Die Serie endet, als sich die Situation schließlich auch in Marseille deutlich verschärft und zahlreiche Konvois mit Gefangenen, die für die Deportationen in Lager vorgesehen sind, die Stadt verlassen. Varian, inzwischen von den Aufgaben der Hilfsorganisation entbunden, bemüht in einem letzten verzweifelten Versuch all seine Kontakte, um die noch in der Villa Lebenden auf ein Schiff zu schaffen und mit Visa auszustatten.
Schließlich wird jedoch auch Varian zu einem Flüchtigen: Mit dem Ehepaar Chagall auf dem Rücksitz einer gestohlenen Diplomatenlimousine überquert er die Grenze nach Spanien, seine Romanze mit dem britischen Agenten Thomas Lovegrove und ihren Traum von einer gemeinsamen Zukunft für immer hinter sich lassend. Auch die Wege von Mary Jayne und ihrem Geliebten Albert Hirschman trennen sich, als sich letzterer kurz vor dem Abflug einer Privatmaschine entschließt, gemeinsam mit seinen Freunden Paul sowie Lisa und Hans Fittko in Frankreich zu bleiben, um dort weiteren Menschen zu helfen.
Werden wir ihre weiteren Lebenswege in einer zweiten Staffel zu sehen bekommen? Das wollten wir von "Transatlantic"-Schöpferin, Produzentin und Autorin Anna Winger im "TVMovie"-Interview wissen. "Für einen Film war es zu viel Material. Ich hatte das Gefühl, sonst hätte ich die Geschichte nicht erzählen können, gleichzeitig habe ich mich für eine limitierte Miniserie mit sieben Folgen entschieden. Bestimmt könnte man eine Fortsetzung machen mit einem anderen Ansatz. Aber im Fall von 'Transatlantic' gab es ein klares Ende: Varian wurde auf eine Mission geschickt und die Mission ist schließlich vorbei", erklärt sie uns.
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"Transatlantic": Wahres und Fiktives verflochten
Gleichzeitig verrät Anna Winger, wie aus den Erlebnissen Varian Frys und seiner Wegbegleiter:innen die unterschiedlichen Handlungsstränge der Serie entstanden sind und Wahres mit Fiktivem verwoben wurde: "Wir haben uns bei 'Transatlantic' zwar an die historischen Begebenheiten gehalten. Aber die vielen individuellen Interpretationen haben uns inspiriert, uns auch kreativen Freiraum zu nehmen. Auch wenn diese Geschichte weitgehend unbekannt ist, gab es so viel Material, da viele der Menschen Schriftsteller:innen waren, die Bücher und Stücke geschrieben haben, die wir für die Recherche verwendet haben. Und dann gab es noch das Buch 'Flight Portfolio“' von Julie Orringer, das 2019 rauskam. Es war ein fiktionaler Ansatz der Geschichte, auch was die romantischen Verbindungen angeht. Also viele Lagen von Fiktion, die auf der wahren Geschichte aufbauen", erzählt sie.
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