Mit ihrem Body-Horror-Drama "Titane" wurde Julia Ducournau mit dem Hauptpreis in Cannes ausgezeichnet. Wie sie die Inspiration zu ihrem kontroversen Ausnahmefilm bekam und warum sie Monstrosität als eine große Chance sieht, verriet sie uns im exklusiven Video-Interview.
Körper, Chrome und irgendwo dazwischen die Liebe: In ihrem neuesten Film "Titane" erzählt Regisseurin Julia Ducournau eine der wohl ungewöhnlichsten Liebesgeschichten dieses Kinojahres. Beim renommierten internationalen Filmfestival von Cannes wurde sie erst als zweite Frau in der Geschichte des Festivals (nach Jane Campion für „Das Piano“) mit dem Hauptpreis des Festivals, der Goldenen Palme, ausgezeichnet. Schon mit ihrem letzten Spielfilm „Raw“, einer kannibalischen Coming-of-Age-Geschichte, spielte sich die 37-Jährige mit betörenden Bildern und ihrer kompromisslosen Vision in die Herzen vieler Genre-Fans.
Doch mit "Titane" geht die Regisseurin noch ein Stück weiter: Im Mittelpunkt steht die erotische Tänzerin Alexia, die von Debüt-Darstellerin Agathe Rouselle verkörpert wird. Nach einer schicksalhaften Nacht wird Alexia von einem Auto (!!!) geschwängert und muss nach mehreren Morden fliehen und ihre Identität ändern. Ihre Chance sieht sie, als sie sich als verlorener Sohn eines Feuerwehrmannes (Vincent Lindon) ausgibt. Was schon auf dem Papier außergewöhnlich klingen mag, entfaltet sich im Film als intensiver und unvergesslicher Body-Horror-Trip, der nicht selten an die Filme von David Cronenberg („Die Fliege“, „Crash“) erinnert.
Letzterer war für Julia Ducournau definitiv eine Inspiration, auch wenn sie einen anderen filmischen Meister als eines ihrer größten Vorbilder ansieht, wie sie uns im exklusiven Video-Interview zum Filmstart von "Titane" verriet. Wie sie ihre herausragende Hauptdarstellerin gefunden hat und wie ihr die Ideen zum fertigen Film kamen, seht ihr im nachfolgenden Video-Interview zu „Titane“:
„Titane“ feiert seine große Free-TV-Premiere bei ARTE am 15. Mai 2024 um 22:15 Uhr.
Interview, Schnitt & Text: David Rams | Filmmaterial: Koch Films