Er ist ein echt cooler Typ, der Luke Mockridge. Als ich mit ihm über seine neue Show spreche, wirkt der 25-Jährige total locker und entspannt. So, als ob er noch gar nicht begriffen hätte, dass sich ihm die vermutlich größte Chance in seinem bisherigen Leben bietet. Denn mit „Luke! Die Woche und ich“ moderiert er ab dem 13. März freitags seine eigene Show.
Diese Late-Night-Show (ab 22:15 Uhr) soll der „lustigste, lauteste und illegalste Kindergeburtstag“ werden, wie Luke vollmundig ankündigt. Auch wenn der schlagfertige Standup-Comedian schon fast zu cool wirkt, steckt ein ehrgeiziger Mensch in ihm. Wer könnte sonst auf so vielen Hochzeiten gleichzeitig tanzen? Seit 2013 moderiert er das Comedy-Format „NightWash“. Mit seinem Bühnenprogramm „I’m lucky, I’m Luke“ tourt der Spross einer Schauspielerfamilie durchs ganze Land. Für Stefan Raabs „TV total“ zeichnet er Einspieler auf und tritt in der Sendung auf. Jetzt Natürlich darf Luke Mockridge auch im World Wide Web nicht fehlen: Auf YouTube macht sich Luke Mockridge neben seinen Kollegen Joyce Ilg und Julian Weißbach für den gemeinsamen Channel „Snoozzze“ gerne mal zum sprichwörtlichen Horst.Der Tausendsassa wagt nun also den Sprung zum eigenen Fernseh-Format. Hier geht ein Kindheitstraum für den gebürtigen Bonner in Erfüllung. „Ich wollte schon immer eine eigene Fernsehsendung haben und habe mir schon als Kind vorgestellt, die Show-Treppe von Stefan Raab herunterzulaufen. Das Kind in mir ist gerade sehr, sehr glücklich!“, erzählt er mir. Klar, denn mit seiner neuen Show tritt Luke in die Fußstapfen seines Mentors Raab. Seine Begeisterung für den "TV total"-Macher ist ihm in jeder Silbe anzuhören: "Stefan ist ein absolutes Ideol und ein Freund und Mentor geworden." Nun tritt er in die Fußstapfen seines Mitentdeckers - ist er einer der wenigen, die den Raab schlagen können?
Nichts dem Zufall überlassen
Luke Mockridge wäre nicht so erfolgreich, wenn er die Konzeption seiner Geschichten in fremde Hände legen würde. Und so läuft es auch in der Sat.1-Show: Er segnet die Ideen ab und macht nur Sachen, die ihm Spaß machen. Denn Integrität ist dem „Kind der 90er“ unheimlich wichtig. Selbst dann, wenn der Erfolg ausbleiben sollte: „Ich habe fünf Brüder und wenn die alle einschalten, habe ich schon mehr junge Zuschauer, als so manch anderer Sender“, begründet er gewohnt flapsig.
Ist seine Familie eigentlich auch so begeistert von „Luke! Die Woche und ich“? „Die sind total locker, weil sie schon so viel erlebt haben in ihren Jobs. Das ist dann so: ‚Du bekommst eine eigene Sendung? Ist doch schön. Viel Spaß!‘“, lacht er. Luke ist einer von sechs Söhnen des Schauspielerpaars Bill Mockridge und Margie Kinsky. Beide Elternteile spielten in der „Lindenstraße“ mit und gründeten das Improvisationsthater „Die Springmaus“ in Bonn. „Mit so einer Familie und solchen Eltern bleibt man echt auf dem Teppich“, erzählt der Comedypreis-Gewinner von 2013 und seine Stimme nimmt einen warmen Unterton an. „Da bin ich immer noch der kleine Luki, der Kopfnüsse bekommt und den Müll runterbringt“.“
Hape Kerkeling ist ein Vorbild
Die Erdung durch Familie und Freunde ist Luke Mockridge anzuhören. Viele Witze gehen auf seine eigene Kappe, sich auf Kosten Schwächerer zu profilieren, gefällt dem Comedian nämlich gar nicht. „Ich habe mal ein Interview mit Hape Kerkeling gelesen. Er sagte, findet es immer ganz schrecklich, wenn bei Straßenumfragen eine Oma vor die Kamera gezerrt und veräppelt wird. Das denke ich auch. Sowas ist schon sehr, sehr uncool! Viel zu einfach und das möchte ich nicht machen. Da ist Hape ein Vorbild, der immer noch Geschmack und gute Manieren walten lässt, aber trotzdem superlustig ist.“
Es gibt kaum ein Thema, über das Luke nicht auf seine eigene Art Witze reißen kann. Da wird auch mal verwurstet, dass ihn seine Mutter beim Masturbieren entdeckte und einen Teller Kekse hinstellte. Der Junge könne ja danach Hunger haben. „Sobald etwas echt und wirklich passiert ist, ist eigentlich nichts zu peinlich“, behauptet er im Gespräch mit mir. Der Ton mache die Musik und so könne jedes Thema lustig sein. Nur über „heilige Instanzen“ wie Spongebob oder Pokémon dürfe man keine Witze machen. Das sei einfach schlechter Geschmack, witzelt Luke.
Showbiz ist nicht alles
Doch selbst ein Luke Mockridge braucht auch ruhige Momente. Mich überrascht er mit dem Geständnis, ein Jahr Auszeit nehmen zu wollen. „Direkt nach dem Studium habe ich angefangen und mir fehlt eigentlich noch ein Jahr, nicht in meiner beruflichen, sondern in meiner menschlichen Entwicklung. Ich finde, der persönliche Luki muss noch ein bisschen wachsen“, enthüllt er. „Ich würde echt gerne ein Jahr mit dem Rucksack durch Vietnam, Australien, Thailand und Afrika reisen. Fernsehstudios sind geil, machen Spaß, aber man darf sich da nicht selbst verlieren. Aber würde ihm der Applaus gar nicht fehlen? „Ich könnte natürlich einen Comedy-Club in Laos aufmachen“, scherzt er. Dann wird er wieder ernst: „Man muss sich vielleicht ein bisschen davon lösen, es ist schon eine Sucht. Es ist aber nicht alles im Leben und das muss man sich eben immer wieder vor Augen führen.“
(Interview und Text: Laura Schäfer)
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