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Serien

„Grey’s Anatomy“ setzt bewegendes Zeichen - Sensibler Umgang mit Vergewaltigungs-Thematik

Die Krankenhaus-Serie „Grey’s Anatomy“ weiß, wie man sensible Themen respektvoll aufarbeitet. In Staffel 15 gelingt es der Serie einmal mehr.

Greys Anatomy Meredith
„Grey’s Anatomy“ setzt bewegendes Zeichen - Sensibler Umgang mit Vergewaltigungs-Thematik. Foto: Greys Anatomy Meredith

Im Grunde gibt es kein Thema, mit dem sich „Grey’s Anatomy“ in den letzten 14 Jahren nicht kritisch auseinandergesetzt hat: Von häuslicher Gewalt, über Polizeiwillkür bis hin zu Amokläufen, wurde bereits alles in der Show thematisiert. Doch die Macher nutzen diese sensiblen Thema nicht bloß, um Zuschauer vor den Fernseher zu locken. Man merkt der Serie stets an, dass sie neben ihrer Unterhaltungsfunktion eben auch Botschaften senden möchte.

So gibt es beispielsweise kaum eine Sendung, die einen so diversen Cast hat wie „Grey’s Anatomy“. Schöpferin Shonda Rhimes möchte damit ein realistischeres Bild Amerikas zeigen, denn TV-Shows, die nur mit weißen Darstellern aufwarten, bewegen sich weit abseits der vielfältigen gesellschaftlichen Realität der USA.

 

„Grey’s Anatomy“-Recap: Staffel 15, Folge 19

In der Folge „Silent all these Years“ hat sich „Grey’s Anatomy“ nun einem besonders sensiblen Thema zugewandt – sexueller Gewalt - und wieder einmal bewiesen, wie feinfühlig die Autoren in den heiligen Hallen ABCs sind.

Folge 19 der 15. Staffel erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die völlig verstört im Grey Sloan Memorial auftaucht. Jo (Camilla Luddington), die in der Vergangenheit selbst Erfahrung mit häuslicher Gewalt und sexuellen Übergriffen durch ihren Ex-Mann machen musste, realisiert sofort, was der jungen Frau passiert ist.

Sie ermutigt Abby (Khalilah Joi), sich zu öffnen. Schnell wird klar, dass diese sich eine Mitschuld an dem schrecklichen Vorfall gibt. Sie sei in einer Bar gewesen und habe getrunken. Vielleicht sei ihr Rock zu kurz gewesen? Für die weiblichen Mitarbeiter des Krankenhauses nur schwer zu ertragen, denn natürlich trifft das Opfer eines sexuellen Übergriffs nie eine Mitschuld!

Als die Frau durch Jos Zutun schließlich einem sogenannten „Rape-Kit“ zustimmt, mit dessen Hilfe DNA-Spuren und weitere Beweise für eine mögliche Anzeige gesammelt werden, führt Teddy Altman (Kim Raver) dieses durch.

Immer wieder vergewissern sich die Frauen, dass Abby bereit ist. Vor jedem Schritt fragen sie sie „bist du soweit“, geben ihr ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen.

Als Teddy schließlich feststellt, dass Abby wegen eines Risses in ihrem Zwerchfell in den OP muss, bekommt diese Panik. Sie kann es nicht ertragen, von einem männlichen Ärzt angefasst zu werden. Jeder Mann sieht für sie aus wie ihr Angreifer.

Was dann folgt, ist eine der wohl bewegendsten Momente der Geschichte „Grey’s Anatomy’s“. Während Andrew DeLuca den Eingang des OPs (von außen!) bewacht, um sicher zu stellen, dass kein Mann versehentlich den Raum betritt, versammeln sich die weiblichen Angestellten - Krankenschwestern, Ärztinnen, Chirurginnen, Hausmeisterinnen - des Krankenhauses im Flur und signalisieren Abby mit kleinen Gesten oder einem Kopfnicken ihre Unterstützung. Wie sich herausstellt, waren die Frauen die in dieser Szene nicht irgendwelche Komparsen, sondern die weiblichen Mitarbeiterinnen – von Drehbuchautorinnen bis hin zu Produzentinnen „Shondalands“.

Damit setzt „Grey’s Anatomy“ ein Zeichen weiblicher Solidarität (und männlichen Verständnisses), das bei den Zuschauern gut ankommt.

„[…] Diese [Folge] war ein Lehrbuchbeispiel dafür, wie wichtig es ist, den Opfern von Vergewaltigung bei einer körperlichen Untersuchung die vollständige Kontrolle zu geben“, schreibt ein User auf Twitter. „Staffel 15, Folge 19, ist zu meiner Lieblingsepisode geworden. Die Art und Weise, wie das Thema der Vergewaltigung angesprochen wurde, ist erstaunlich – Du bist kein Opfer, du bist eine Überlebende. Es ist nicht deine Schuld - Die Gesellschaft muss mehr Unterstützung zeigen […]“, ließ eine andere verlauten.

Auch Jos Vergangenheit wird in der Episode aufgearbeitet. Wie sich herausstellt, wurde sie nach einem Übergriff durch ihren Ex-Mann schwanger, konnte den Gedanken, ein Kind von einem Mann zu bekommen, der sie jahrelang misshandelte, jedoch nicht ertragen, und hatte einen Schwangerschaftsabbruch.

Alex Karev (Alex Chambers) weiß davon nichts. Doch die Serie macht klar: Das ist okay, denn Jo darf sich alle Zeit der Welt nehmen und sich ihm erst anvertrauen, wenn sie sich zu diesem Schritt bereit fühlt.

Hinweis der Redaktion: Wenn Sie selbst Opfer von sexuellen Übergriffen oder Missbrauch wurden, suchen Sie das Gespräch mit ihren Mitmenschen oder lassen Sie sich vom Hilfetelefon für Opfer sexuellen Missbrauchs helfen. Dieses erreichen Sie telefonisch unter 0800-22 55 530 oder per E-Mail an [email protected]. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.

 
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