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„Die drei Fragezeichen und der Karpatenhund“: Ist der Film besser als „Erbe des Drachen“? | Kritik

Der zweite „Die drei Fragezeichen“-Film startet in den Kinos. Ob sich ein Besuch lohnt, auch wenn man den „Karpatenhund“-Fall kennt, verraten wir in der Kritik.

„Die drei Fragezeichen und der Karpatenhund“: Ist der Film besser als „Erbe des Drachen“? | Kritik
Die drei Detektive sind wieder zurück. Foto: Wiedeman und Berg Film GmbH / Deutsche Columbia Pictures Filmproduktion GmbH

 „Das Erbe des Drachen“ von Regisseur Tim Dünschede brachte „Die drei Fragezeichen“ zurück in die Kinos. Mit Julius Weckauf als Justus Jonas, Nevio Wendt als Peter Shaw und Levi Brandl als Bob Andrews besetzte man drei vielversprechende deutsche Jungdarsteller in den Titelrollen und ließ sie einen extra für den Film geschriebenen Fall lösen. Das funktionierte in einigen Passagen erstaunlich gut, in manchen eher weniger – unsere volle Kritik zum Filmstart aus 2023 könnt ihr hier nachlesen:

Nun kehrt das Team mit einer Fortsetzung zurück, immerhin wollten über 1,5 Millionen Deutsche den Vorgänger im Kino sehen. Dabei ist jetzt eine wichtige Sache anders. Denn statt erneut einen neuen Fall zu schreiben, adaptierten Dünschede mit Partner Anil Kizilbuga in ihrem Drehbuch den „Karpatenhund“, eine der beliebteren Folgen aus der Anfangszeit der Hörspiele. Am interessantesten ist es also zu sehen, wie ein vorher 40-minütiger Fall bzw. 160 Seiten Buch-Material auf einen 90-minütigen Film übertragen werden.

Wer sich vor der Kritik nochmal einen Überblick verschaffen möchte, in diesem Artikel findet ihr alle wichtigen Informationen: „Die drei Fragezeichen und der Karpatenhund“: Kinostart, Handlung & Trailer

 

Wie nahe ist die Story am Original?

Dabei scheint die grundlegende Geschichte dem Original treu zu bleiben. Die drei Detektive werden von Mr. Prentice (Ulrich Tukur) engagiert. Der ist Kunstkurator und glaubt, von einem Geist oder Dämon heimgesucht zu werden. Als dann auch noch die teure „Karpatenhund“-Skulptur seines verstorbenen Partners verschwindet, die das Kernstück einer neuen Ausstellung werden sollte, haben Justus, Peter und Bob alle Hände voll zu tun.

„Die drei Fragezeichen und der Karpatenhund“: Kinostart, Handlung & Trailer
Mr. Prentice (links) bekommt Hilfe von den drei Fragezeichen Foto: Wiedeman und Berg Film GmbH / Deutsche Columbia Pictures Filmproduktion GmbH

Im Detail erkennt man allerdings einige Änderungen, die durchaus interessante Konsequenzen haben. So spinnt der „Karpatenhund“ die Ereignisse aus „Erbe des Drachen“ sinnvoll weiter. Während Peter und Bob mit den Aufträgen zufrieden sind, ist Justus nicht glücklich darüber, nach verschwundenen Katzen zu suchen. Da kommt die Spukgeschichte genau richtig. Ebenfalls neu ist Skinny Norris (Filip Schnack). Der legendäre „Drei Fragezeichen“-Schurke kommt eigentlich gar nicht vor, spielt hier aber auch eher eine untergeordnete Rolle – Fans wissen aber, dass er für den Trilogie-Abschluss „Toteninsel“ von großer Bedeutung sein wird. Dazu werden noch einige Figurenkonstellationen leicht geändert, was durchaus Sinn ergibt und einige Handlungsfäden aus dem Buch und dem Hörspiel vermischt. Hier liegt dann ein wenig der Hase im Pfeffer begraben.

Denn man merkt als Zuschauer:in schon, dass die Ermittlungen über lange Zeit nicht wirklich vorangehen. Immer wieder gibt es falsche Fährten und angebliche Mysterien, die sich schnell im Nichts auflösen. Dazu kommen Dialoge, die teils seltsam gestreckt wirken, entweder durch Sprechpausen oder zusätzlichen Mini-Sätze, die nicht wirklich etwas beitragen - hier bekommt man den Eindruck, dass Zeit geschunden werden sollte.

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Wenn die Detektive dann mal der Lösung näher kommen, weiß der Film auch durchaus Spannung zu erzeugen. Wie genau der Karpatenhund gestohlen wurde und wo dieser sich befindet ist genauso interessant wie einige der Bewohner:innen in dem Apartment-Komplex, in dem die Handlung meist spielt. Leider gibt es dann am Ende bei der Auflösung, die in dem Fall eigentlich recht clever ist, in dieser Version doch ein paar Elemente zu viel, die die Glaubwürdigkeit arg strapazieren.

 

Wie gut sind die Schauspieler:innen?

Schauspielerisch haben sich die Hauptdarsteller gegenüber dem ersten Teil ordentlich gesteigert. Wendt und Brandl scheinen vollkommen in ihren Rollen angekommen zu sein, lediglich Weckauf wirkt teils etwas gelangweilt. Aber die Chemie unter den dreien funktioniert schon deutlich besser, weswegen es umso ärgerlicher ist, dass ihre persönlichen Storylines etwas zu schnell abgehandelt werden. Allerdings sind es die erwachsenen Darsteller:innen, die länger im Gedächtnis bleiben.

Ulrich Tukur hat als Mr. Prentice verhältnismäßig wenig zu tun, sorgt aber in den Interaktionen mit den anderen Apartmentkomplex-Bewohner: innen durchaus für Gänsehaut. Die meisten Sympathien wird allerdings Sunnyi Melles als Verwalterin Evelyn Boogle einheimsen. Sie spielt die Rolle der nervig-neugierigen Nachbarin mit enorm viel Energie, sodass jeder ihrer Auftritte für Lacher sorgt. Generell ist „Karpatenhund“ deutlich leichter geworden als noch „Erbe des Drachen“ – dennoch gibt es einige Spannungsszenen, die für die ganz jungen Zuschauer:innen durchaus gruselig sein könnten.

Miss Boogle hält die Detektive auf Trab Foto: Wiedeman und Berg Film GmbH / Deutsche Columbia Pictures Filmproduktion GmbH

Das gehört aber auch zum Vibe, der die „Drei Fragezeichen“ über Jahrzehnte so erfolgreich gemacht hat. Und dieser wird in „Karpatenhund“ sehr gut übertragen. Sei es das Sommerurlaubs-Feeling in Rocky Beach, die exzentrischen Figuren oder der bis auf einige Ausnahme gut gewählte Soundtrack, es stellt sich schnell das typische Gefühl der Hörspiele ein.

Dadurch wirkt „Die drei Fragezeichen und der Karpatenhund“ deutlich runder und stimmiger als noch der Vorgänger. Auch wenn der Film in einigen Belangen nicht ganz rund ist, ist es im Großen und Ganzen doch eine spannende und spaßige Adaption des beliebten Falles geworden – mit einem ziemlich tollen Abschluss-Gag. Wir freuen uns auf jeden Fall, wie das Team die Trilogie mit „Toteninsel“ zu Ende führen wird.



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