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"Beast": Idris Elba im Interview über Löwen, Afrika und seine geheime Phobie

Am 19. August wird "Beast" von Regisseur Baltasar Kormákur veröffentlicht. Darin muss sich der Arzt Nate Samuels (Idris Elba) sich nicht nur den Hürden des Vater- und Witwerseins stellen, sondern zu allem Überfluss auch noch einem gewaltigen Löwen. Wir hatten die Gelegenheit, uns mit Hauptdarsteller Idris Elba über den Film und seine geheimen Ängste zu unterhalten.

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Beast Aufmacher
Idris Elba muss sich als Dr. Nate Samuels in "Beast" einem rasenden Raubtier stellen Foto: 2022 Universal Studios. All Rights Reserved.

TVMovie.de: Herr Elba, die Story handelt im Kern von Selbstopferung und dem Schutz geliebter Menschen. Mussten Sie jemanden schonmal richtig beschützen und dafür vielleicht sogar Opfer machen?

Idris Elba: Natürlich nicht so. Ich musste bisher nicht so kämpfen, wie es meine Figur im Film tut. Das ist schon sehr extrem. Ich hoffe, dass niemand sowas im echten Leben durchmachen muss. Aber ja, ich kann [Nate] verstehen. Wissen Sie, wenn ich in dieser Situation wäre, würde ich vermutlich das Gleiche zum Schutz meiner Kinder tun. Da zweifle ich nicht dran.

TVMovie.de: Mussten Sie Ihre Kinder schonmal so beschützen?

Idris Elba: Nein. Meine Kinder waren bisher nicht in so gefährlichen Situationen, dass ich sie so beschützen musste. Gott sei Dank.

TVMovie.de: Was war die bisher beängstigendste Situation, in der Sie sich je befunden haben? Hatten Sie schon mal sowas wie eine Nahtoderfahrung?

Idris Elba: Im echten Leben? Nein. Ich habe schon verrückte Dinge gemacht, Flugzeuge geflogen, schnelle Autos gefahren, aber nichts wie das hier. Nichts wie von einem Löwen gejagt zu werden.

TVMovie.de: Haben Sie denn bestimmte Ängste oder Phobien, vielleicht vor bestimmten Tieren?

Idris Elba: Ich mag keinen Rost. Ich bin, was man irophob nennt, was die Angst vor rostigen Metallen ist. Die gibt es wirklich. Das ist eine echte Phobie. Das ist so das Einzige, vor dem ich richtig Angst habe. Ich hasse Rost.

TVMovie.de: Sie sind im Vereinigten Königreich aufgewachsen. Doch gibt es noch zwei weitere Länder, denen Sie sich vielleicht zugehörig fühlen. Wie denken Sie über diese Identität und diese drei Länder?

Idris Elba: Es ist meine Herkunft. Meine Mutter kommt aus Ghana, mein Vater aus Sierra Leone. Ich habe also eine direkte Verbindung zu diesen Ländern und zu England, wo ich aufgewachsen bin. Ich fühle mich auf verschiedene Weisen mit meiner Herkunft verbunden. Ich habe bereits Filme in Ghana gedreht und habe auch Familie dort besucht und in Sierra Leone haabe ich zwar noch keine Filme gemacht, bin dort aber sehr herzlich aufgenommen worden. Außerdem bin ich auch Botschafter es Landes. Ich bin also regelrecht stolz auf meine Wurzeln und stolz darauf mit dem Filmemachen meine Industrie in diesen Teil der Welt zu bringen. Das fühlt sich gut an.

TVMovie.de: Sie haben sich also nie zerrissen gefühlt, zum Beispiel als Londoner in Ghana oder als Afrikaner in London?

Idris Elba: Nein. Sowohl Ghana als auch Sierra Leona haben britische Diaspora. Es ist also eine sehr gesunde Bewegung, da jetzt mehr Briten und Amerikaner nach Afrika kommen - insbesondere junge Leute. Aber als ich in England aufgewachsen bin, war Afrikaner zu sein etwas Lachhaftes. Es gab viele negative Kommentare gegenüber Afrikanern. Aber es ist halt ein Teil von dir oder eher ein Päckchen, wenn man als Einwanderer aufwächst.

TVMovie.de: Dies ist nach „Mandela“ Ihr zweiter Film mit starker Verbindung nach Südafrika. Mandela selbst war in seinen späten Jahren sehr bemüht, Unternehmen und Geld nach Südafrika zu holen, ebenso wie Filmproduktionen. Tragen Sie also somit sein Erbe in der Filmbranche weiter?

Idris Elba: Eigentlich ist der Film ja nicht wirklich mit Mandela verbunden. Ich habe schon einige Filme in Afrika gedreht und will definitiv mehr Filmproduktionen in Afrika sehen. Ich finde, dass es hier viele Geschichten und Geschichtenerzähler gibt und Südafrika hat eine sehr gut orchestrierte Filmindustrie. Vielleicht ja. Mandela hat Unternehmen ermutigt, nach Südafrika zu kommen und die Filmindustrie hat definitiv davon profitiert. Und ich bin sicherlich ein Teil dieser Entwicklung, da ich hier Filme gedreht habe und es in Zukunft wieder tun werde.

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TVMovie.de: Dieser Film spielt ja in der Natur, doch im Alltag sind Sie vermutlich eher von Beton und Stahl umgeben. Wie gehen Sie damit um?

Idris Elba: Es war schon sehr erdend. Der Film wurde in der Wildnis gedreht, wie man sie im Film sieht. Wir hatten keine großartigen Hotels oder so. Ein Teil der Crew lebte auf einem Campingplatz, andere wohnten in kleinen Lodges oder sogar Privathäusern, die wir gemietet hatten. Wir haben uns angepasst, ein bisschen wie in einem Überlebensfilm. Man passt sich an das an, was einen umgibt. Ich habe tatsächlich drei Filme in Südafrika gedreht, „The Dark Tower“ isst der dritte. Es ist wunderschön hier. Die Luft fühlt sich gut an, es ist auf der Südhalbkugel. Der Vibe ist einfach anders. Es ist großartig. Ich habe es sehr genossen. Aber ich kann mich auch gut anpassen.

TVMovie.de: Sie sind sowohl als Charakterdarsteller als auch als „Action-Schauspieler“ bekannt. Was war schwieriger für sie darzustellen, Nates Schwierigkeiten mit seinen Töchtern oder sein Kampf mit dem Löwen?

Idris Elba: Die Figur war definitiv nicht als Action-Charakter entworfen und ich habe diesen Film nicht als großes Action-Spektakel betrachtet. Es ist mehr ein Überlebensfilm als ein Actionfilm. Ich habe mich als Darsteller mehr an dem normalen Typ, dem normalen Vater, orientiert, der klassische Eltern-Sorgen durchlebt und dann in eine sehr außergewöhnliche, unheimliche Situation geworfen wird. Für mich als Schauspieler war es spannend eine Figur zu spielen, die viel Action erlebt, aber kein Action-Held ist. Das ist einfach ein Typ, der Angst hat. Er hat Todesangst und ist nicht gut im Umgang mit Pistolen oder Messern. Er versucht nur zu überleben - und das gleichzeitig als Vater. Ich kann Nates Probleme mit seinen Töchtern nachvollziehen. Eltern einer Teenager-Tochter zu sein kann manchmal schwierig sein und man muss auch mal seine Stand als Elternteil ändern. Und das passiert mit meiner Figur.

TVMovie.de: Beide Figuren, Nate und der Löwe, haben ihre Partner verloren. Vielleicht hatte der Löwe deshalb Rachegelüste. Meinen Sie, dass es dem Löwen Erleichterung gebracht hat?

Idris Elba: Ich glaube, da gibt es eine Symmetrie zwischen den beiden Charakteren. Auf der Seite der Familie steht der Verlust, der Mutter und Ehefrau. Und da liegen viele Schuldgefühle in der Beziehung der Familienmitglieder. Da gibt es die ältere Tochter, die denkt, es sei die Schuld des Vaters und dann die jüngere Tochter, die nicht möchte, dass sich ihre Schwester und ihr Vater streiten. Die Symmetrie besteht darin, dass Verlust sie antreibt, im Falle des Löwen zum Überleben. Wilderer haben ihn von seinem Rudel getrennt, weshalb er jetzt verloren ist, da er nicht einfach zu einem anderen Rudel kann. Und er denkt sich nur 'Ich schmecke Menschenblut. Ich bin hungrig. Ich bin einsam. Ich muss kämpfen.' Ich weiß nicht, ob es ihm Sicherheit gibt, denn eigentlich fressen Löwen keine Menschen. Aber das ist deren gemeinsame Entwicklung - der Mensch und der Löwe.

TVMovie.de: Die Beziehung zwischen Martin und den ersten Löwen, die wir treffen, ist verspielt und freundlich, während der antagonistische Löwe als sehr gefährlich und düster dargestellt wird. Filme haben das Potenzial, den öffentlichen Ruf eines Tieres zu beeinflussen. Was meinen Sie, wie stark wird „Beast“ die öffentliche Meinung über Löwen beeinflussen?

Idris Elba: Ich glaube, dass in diesem Fall der Ruf der Löwen sicher ist, da wir wissen, dass Löwen sich so nicht in der Natur verhalten. Und wenn wir über die Wilderer reden und das Setup sehen, verstehen wir auf gewisse Weise, warum sich das Tier so verhält. Jemand, der nach Afrika fährt, weil er denkt, Löwen seien Monster, wird enttäuscht sein. Denn Löwen sind nicht so in ihrem natürlichen Habitat. Aber die Frage ist gut, denn da haben wir auch drüber nachgedacht. Es gab viele Diskussionen darüber, wie wir den Film nennen. „Beast“ kam dabei irgendwie immer oben bei raus. Es verteufelt das Tier ein wenig, was mich sehr unruhig gemacht hat. Aber auf der anderen Seite ist dies nur ein Film. Ein Stück Unterhaltung. Die Leute werden wissen, dass der Löwe nicht echt ist. Es ist ein CGI-Löwe. Er existiert in eurer Vorstellungskraft. Tiere wie dieser Löwe existieren nicht in Afrika oder sonst wo. Also werden wir hoffentlich nicht dem schönen Ruf der Löwen schädigen. Ich habe ein Tattoo auf der Brust, „Lionheart“. Das habe ich schon lange. Sie sehen also, ich mag diese Tiere sehr.

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Von Max Möller

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